27.03.2024, 08:30 Uhr
Die Grossbank UBS schliesst die Ausgliederung des früheren CS-Geschäfts mit verbrieften Produkten vollständig ab. Dazu hat sie mit der US-Gesellschaft Apollo vereinbart, die bisher gültigen Abmachungen zur...
2021 konnten die 24 Kantonalbanken ihren Geschäftserfolg um 16,4% gegenüber dem Vorjahr steigern. Der Jahresgewinn ist auf 3,4 Mrd. Franken gestiegen, ein Plus von 8,6%. Dank der guten Ertragslage können die Institute die Ausschüttungen an die Kantone erhöhen und ihre Eigenmittelbasis weiter stärken.
Die Kantonalbanken konnten sich im Geschäftsjahr 2021 in ihren Kernsegmenten behaupten und ihre gute Marktstellung weiter ausbauen. Wie am Dienstag einer Medienmitteilung des Verbands Schweizerischer Kantonalbanken zu entnehmen ist, beläuft sich der kumulierte Netto-Erfolg aus dem Zinsgeschäft auf 5,8 Mrd. CHF. Damit verzeichnen die 24 Institute in ihrem wichtigsten Geschäftsfeld eine Ertragssteigerung von 3,2%.
Die Auswirkungen des anhaltenden Negativzinsumfelds seien durch ein kontrolliertes Ausleihungswachstum und ein aktives Bewirtschaften der SNB-Freigrenze abgefedert worden. Ebenfalls zu einem positiven Netto-Ergebnis beigetragen hat der tiefere Wertberichtigungsbedarf für Ausfallrisiken. Dies widerspiegle die wirtschaftliche Erholung im vergangenen Jahr sowie die gute Qualität des Kreditportfolios der Kantonalbanken.
Unterstützt von der positiven Entwicklung auf den Aktienmärkten haben sich auch das Anlage- und Vermögensverwaltungsgeschäft gut entwickelt. Daraus resultiert ein Anstieg des Erfolgs aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft. Mit einem Ertrag von 2,7 Mrd. CHF (+15,2%) trägt das Segment knapp 30% zum gesamten Geschäftsertrag bei. Im Handelsgeschäft resultiert 2021 ein Rückgang auf 934,8 Mio. CHF (-5,7%). Gesamthaft ist der Geschäftsertrag um 557,3 Mio. CHF auf 9,7 Mrd. CHF (+6,1%) angestiegen.
Die gute Ertragslage spiegelt sich im Geschäftserfolg, der Kennzahl für die operative Leistung. Dieser liegt 16,4% höher als im Vorjahr und beträgt 4,1 Mrd. CHF. Die Kantonalbanken zeigen sich in ihrer Leistungserbringung weiter sehr effizient. Trotz höherer Volumen ist der Geschäftsaufwand insgesamt nur um rund 1,0% angestiegen. Das Verhältnis von betrieblichem Aufwand und Ertrag (Cost-Income-Ratio) beläuft sich auf 52,8%. Nach Abzug von ausserordentlichen Effekten, Reservenbildung und Steuern resultiert ein Reingewinn von 3,4 Mrd. CHF (+8,6%). Am Erfolg der Kantonalbanken partizipieren in hohem Mass die kantonalen Eigentümer. Kantone und Gemeinden haben rund 2 Mrd. CHF in Form von Gewinnablieferungen, Entschädigungen für das Eigenkapital, Dividenden, Abgeltungen der Staatsgarantie und Steuern erhalten (Vorjahr: 1,7 Mrd. CHF). Dies entspricht rund 225 Franken pro Einwohnerin und Einwohner der Schweiz.
Die Bilanzsumme ist 2021 um 30 Mrd. CHF auf 748,5 Mrd. CHF gewachsen (+4,1%). Davon entfallen 150 Mrd. CHF auf flüssige Mittel, die Ausleihungen an Kundinnen und Kunden betragen 491,0 Mrd. CHF. Mit einem Hypothekarvolumen von 436,7 Mrd. CHF sind die Kantonalbanken die bedeutendsten Finanzierungspartnerinnen für private und institutionelle Bauprojekte in der Schweiz. Das Wachstum im Kerngeschäft liegt mit 4,4% leicht über demjenigen der Vorperiode. Im Gleichschritt bewegen sich die Kundeneinlagen. Diese haben in der Berichtsperiode um 24,1 Mrd. CHF zugenommen (+5,8%) und belaufen sich auf 441,9 Mrd. CHF. Damit kann das Aktivgeschäft zu rund 90% durch Kundengelder refinanziert werden.
Der gute Geschäftsgang erlaubt es den Kantonalbanken, ihre Eigenmittelbasis laufend zu stärken. 2021 wurden neu 462,6 Mio. CHF an Reserven für allgemeine Bankrisiken gebildet. Die durchschnittliche Gesamtkapitalquote der 24 Kantonalbanken beträgt 18,9%. Die ungewichtete Kapitalquote (Leverage Ratio) erreicht 7,5%. Damit weisen die Kantonalbanken eine sehr gute Kapitalisierung aus und übertreffen die gesetzlichen Anforderungen weiterhin deutlich.
Im Rahmen des Bundesprogramms haben die Kantonalbanken insgesamt rund 5 Mrd. CHF zinslose, respektive niedrigverzinste, Covid-Kredite vergeben. Von diesen waren per Ende 2021 noch rund 3,6 Mrd. CHF ausstehend. Die seit dem 31. März 2022 geltende Amortisationspflicht setzen die Kantonalbanken mit Augenmass um und suchen individuelle Lösungen für nachweislich schwer betroffene Unternehmen.