27.03.2024, 08:30 Uhr
Die Grossbank UBS schliesst die Ausgliederung des früheren CS-Geschäfts mit verbrieften Produkten vollständig ab. Dazu hat sie mit der US-Gesellschaft Apollo vereinbart, die bisher gültigen Abmachungen zur...
Infolge der Signa-Pleite sollen Immobilien der Warenhauskette Globus verkauft werden. Was das am Ende für Globus bedeutet, bleibt aber unklar.
Die Immobilien sollen verkauft werden, um die Firmen von Pleitier René Benko zu retten. Und die thailändische Mitbesitzerin Central Group sei mit den Verkäufen einverstanden, wie die NZZ am Donnerstag unter Berufung auf geheime Informationen schrieb.
Die Zeitung bezieht sich auf einen Bericht an die Adresse des Wiener Handelsgerichts. Dieser stammt von österreichischen Sachverwaltern, die infolge der Signa-Pleite mit der Abwicklung eines Teils von René Benkos Luxusimmobilien betraut sind. Dabei handle es sich zwar um ein geheimes Verfahren, der NZZ liege aber eine Kopie des Berichts vor.
Dem Bericht zufolge sollen die Globus-Häuser von den Sachverwaltern zum Kauf angeboten werden, um Geld für Benkos Gläubiger aufzutreiben. Der Verkauf diene dazu, Mittel zu beschaffen, um Benkos Firmen vor dem Untergang zu retten, so die NZZ.
Signa besitzt an den Globus-Liegenschaften in Basel, Bern und Zürich allerdings nur die Hälfte. Die andere Hälfte gehört der thailändischen Central Group. Zudem betreibt das österreichisch-thailändische Joint-Venture die Magazine zum Globus AG zusammen. Auch am Detailhändler sind beide Seiten je hälftig beteiligt.
Die NZZ wertet die Tatsache, dass die Central Group ihren Anteil bisher nicht aufgestockt hat, nun als Bedrohung für das Überleben von Globus. Die thailändische Gruppe ist aber auf den Betrieb von Shoppingcentern und Warenhäusern spezialisiert und nicht auf die Entwicklung von Immobilien. Denkbar wäre also, dass sie darauf setzt, auch unter einem neuen potenziellen Besitzer der Immobilien in Basel, Bern und Zürich die Globus-Warenhäuser weiterzuführen.
Klar ist auch, dass ein Käufer des Signa-Anteils nicht die Mehrheit an den Immobilien besitzen würde. Er wäre also gezwungen, sich mit der Central Group abzustimmen und könnte die Immobilien nicht ohne deren Zustimmung neu nutzen.
Eine Umnutzung dürfte auch gerade für das Gebäude an der Zürcher Bahnhofstrasse äusserst schwierig sein. Das 1967 eröffnete und als Warenhaus konzipierte Gebäude gilt aufgrund seiner Architektur unter Immobilienexperten zur Nutzung für Büros oder Wohnungen als denkbar ungeeignet.
Bei anderen Filialen ist Globus externer Mieter. So gehören etwa die Immobilien der Globus-Filialen in Genf, Lausanne und Luzern dem Immobilienkonzern Swiss Prime Site.
Was ein Verkauf des Signa-Anteils an den Globus-Liegenschaften in Basel Bern und Zürich genau für die Schweizer Traditionswarenhauskette bedeuten würde, scheint unklar. Globus wollte sich gegenüber der Nachrichtenagentur AWP dazu nicht äussern und verwies auf die Central Group.