27.03.2024, 08:30 Uhr
Die Grossbank UBS schliesst die Ausgliederung des früheren CS-Geschäfts mit verbrieften Produkten vollständig ab. Dazu hat sie mit der US-Gesellschaft Apollo vereinbart, die bisher gültigen Abmachungen zur...
Bankkunden haben im Durchschnitt 2,2 Bankbeziehungen, nur rund ein Viertel der Schweizer Bevölkerung hat lediglich eine. Entsprechend ist es für ein Finanzinstitut wichtig, für möglichst viele Kunden die Hauptbank zu sein. Die Hochschule Luzern hat eruiert, welche Kundentypen bei welchen Bankengruppen ihre Hauptbankbeziehung haben.
Das Institut für Finanzdienstleistungen IFZ der Hochshule Luzern hat rund 1'200 in der Schweiz wohnhafte Personen über ihre Bankenbeziehungen befragt. Wie aus der Umfrage hervorgeht, pflegen die befragten Personen über die gesamte Schweiz betrachtet die meisten Hauptbankbeziehungen mit der Kantonalbankengruppe (27%). Die Raiffeisenbanken folgen relativ dicht dahinter mit einem Marktanteil von 24% als Hauptbank für ihre Kunden. Für rund 20% der Befragten sind UBS oder Credit Suisse die Hauptbank.
PostFinance betreute per Ende 2019 zwar 2,7 Millionen Kunden, jedoch war die Staatsbank nur für 15% die erste Adresse. Entsprechend viele in der Schweiz wohnhafte Personen nutzen PostFinance lediglich als Zweitbankbeziehung. Die Regionalbanken haben gemäss der Umfrage einen Hauptbankbeziehungsanteil von rund 7%. Eine reine Digitalbank nutzen nur rund 0,5% der Männer und 0,22% der Frauen als ihre Hauptbank. Nach Geschlecht betrachtet, wählen Frauen eher eine Raiffeisenbank, während Männer etwas häufiger eine Hauptbankbeziehung mit einer der beiden Grossbanken oder mit PostFinance unterhalten.
Deutliche Unterschiede gibt es nach Sprachregionen: Im Tessin ist die Kantonalbank deutlich weniger bedeutend als in der West- und der Deutschschweiz. Im Südkanton sind vor allem die Raiffeisenbanken sehr wichtig. 43% der Befragten geben an, dort ihre Hauptbankbeziehung zu haben. Währenddessen sind die Regionalbanken als Hauptbank nur in der Deutschschweiz einigermassen relevant. Bei Grossbanken und bei PostFinance sind die Marktanteile in den verschiedenen Regionen hingegen ziemlich ähnlich.
Nach Altersgruppe analysiert (vgl. Abbildung), hat bei den sehr jungen Personen (Generation Z) die Raiffeisenbank eine relativ gesehen grössere Bedeutung als bei den über 65-Jährigen. Kantonalbanken sind hingegen bei den im Durchschnitt vermögenderen bzw. zahlungskräftigeren über 65-jährigen Personen und der Generation X sehr bedeutend. Regionalbanken sind bei der älteren Generation überproportional stark relevant, bei jüngeren Generationen hingegen haben sie eine geringere Bedeutung. Die Generation Y hat im Vergleich mit anderen Generationen die Hauptbankbeziehung vergleichsweise oft bei PostFinance.
In Bezug auf Einkommen und Vermögen sind die Kantonalbanken und die beiden Grossbanken bei den vermögenden und gutverdienenden Personen sehr gut positioniert. Die Raiffeisenbanken und PostFinance sind hingegen vor allem bei den klassischen "Retailkunden" sehr stark vertreten. (Abbildung).