Tarek Saber, Head of Convertible Bonds bei NN Investment Partners.
Tarek Saber von NN IP sieht in Wandelanleihen eine Brücke zwischen Anleihe- und Aktienmärkten.
15.01.2016, 09:55 Uhr
Redaktion: jog
Für Tarek Saber, Head of Convertible Bonds bei NN Investment Partners, ist es ein Rätsel, warum so viele institutionelle Investoren Wandelanleihen nicht auf dem Radar haben. Ihn erstaunte schon immer das mangelnde Interesse an dieser Anlageklasse, insbesondere wenn man ihre grossartige Wertentwicklung in der Vergangenheit betrachtet: Was die risikobereinigte Rendite betrifft, nehmen Wandelanleihen unter den traditionellen Anlageklassen einen Spitzenplatz ein. Es lässt sich auch nicht leugnen, dass Wandelanleihen zur Diversifizierung eines Portfolios beitragen.
In letzter Zeit ging mehrfach durch die Presse, dass Wandelanleihen ihren Preis haben. Saber sagt darauf, dass die meisten traditionellen Anlageklassen teuer sind. Doch welche Kennzahl belegt diese Überbewertung in einem Bereich, der für viele Neuland ist? Was ist die Definition von überbewertet?
Wandelanleihen sind in unsicheren Zeiten ein ideales Anlageinstrument, da sie sich in zahlreichen Investmentzyklen gut entwickelt haben. Einigt man sich auf einige bekannte Unsicherheitsfaktoren, die den Anlegern 2016 bevorstehen (in beliebiger Reihenfolge): Neuwahlen in den USA, potenzielle Währungsschwankungen/-kriege, Spannungen im Nahen Osten, schwankende Öl- und Rohstoffpreise, Zinsanhebungen/mehr quantitative Lockerung. Das sind nur einige Unsicherheitsfaktoren, die bereits bekannt sind, denn normalerweise verursachen die unvorhergesehenen Ereignisse die grössten Turbulenzen.
Wandelanleihen bauen eine Brücke zwischen den Anleihe- und den Aktienmärkten. In der Vergangenheit haben sie sich in einem Umfeld mit steigenden Zinsen gut entwickelt, aber auch in einem Niedrigzinsumfeld, wie man es in Japan gesehen hat.
Aktienähnliche Beteiligung, halb so hohe Volatilität Es ist wichtig zu verstehen, was Wandelanleihen bieten und was eine Investition in diese Papiere im Vergleich zu Anleihen mit einem vergleichbaren Kupon kostet. Was man im Laufe der Zeit aufgibt, ist der Unterschied zwischen dem Kupon von herkömmlichen Anleihen und dem Kupon von Wandelanleihen, aber man muss ganz genau abwägen, was man im Gegenzug erhält, nämlich die Chance, künftig am Erfolg des zugrundeliegenden Unternehmens teilzuhaben. Mit einer Investition in Wandelanleihen erhält man eine aktienähnliche Beteiligung bei nur halb so hoher Volatilität. Im Falle eines Bärenmarktes kommen die anleiheähnlichen Eigenschaften zum Tragen, im Falle einer Aktienrally hat man eine grössere Exponierung auf Aktien. In der Vergangenheit gab es eine 30-jährige Rally am Anleihemarkt, die mit der Zinswende in den USA im Dezember 2015 endete. Einige andere potenzielle Markttreiber, die bereits erwähnt wurden, könnten die Anleger jedoch auf den gleichen Stand wie noch vor ein paar Monaten bringen, mit weiteren quantitativen Lockerungsmassnahmen in Europa und vielleicht sogar einer Rückkehr zur quantitativen Lockerung in den USA.
Für Tarek Saber könnten Wandelanleihen im aktuell schwierigen Wirtschaftszyklus stark zur Diversifizierung eines Portfolios beitragen. Man sollte bei der Titelauswahl allerdings sehr selektiv vorgehen. Anleger sollten Wandelanleihen unter dem Aspekt betrachten, welchen Beitrag sie in einem Gesamtportfolio leisten können und wie sie es verbessern können. Denn bei den Vorsätzen für das neue Jahr dreht es sich einzig und allein um eine Sache: das Bekenntnis, Dinge zu verbessern.
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