22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Laut einer Studie der Zürcher Kantonalbank sparen Bestandsmieter gegenüber Neumietern schweizweit total fast 7 Milliarden Franken pro Jahr. Deshalb seien grosse Wohnungen häufig unterbelegt und kleine überbelegt.
Selbst wenn eine Wohnung von der Grösse oder der Lage her nicht mehr passe, hätten Mieter einen guten Grund, an ihrer Wohnung festzuhalten, schreibt die Zürcher Kantonalbank (ZKB) in einer Studie. Der Grund sind die Angebotsmieten, die schweizweit seit 2008 um knapp ein Viertel gestiegen sind. Dagegen seien die Bestandsmieten relativ stabil geblieben. Letztere seien zudem durch Regulierungen geschützt und dürften nur in seltenen Fällen angepasst werden.
Bestandsmieter sparten im Kanton Zürich im Schnitt 16 Prozent gegenüber Neumietern, was jährlich 3000 Franken entspreche. In der Stadt Zürich zeige sich dieser «Verweilbonus» mit 26 Prozent respektive rund 5300 Franken noch ausgeprägter. Über alle Haushalte in der Stadt Zürich multipliziert ergibt dies laut ZKB eine Mietersparnis von jährlich insgesamt 1,1 Milliarden Franken.
Die Stadt Zürich ist allerdings nicht Spitzenreiterin. In Genf beträgt der Bonus gar 54 Prozent. Schweizweit gebe es eine Mietersparnis von total 6,9 Milliarden Franken, heisst es in der Studie. «Bestandsmieter befinden sich zunehmend in einem goldenen Käfig», lässt sich Ursina Kubli, Leiterin Immobilienresearch bei der ZKB, zitieren. In der Stadt Zürich etwa wohne ein Mieter im Durchschnitt bereits seit zehn Jahren in der gleichen Wohnung; bei 15 Prozent seien es sogar zwanzig Jahre.
Dies sorge für Verteilungsprobleme: Denn so seien 7 Prozent aller kleinen Mietwohnungen überbelegt und umgekehrt 65 Prozent aller grossen Wohnungen unterbelegt.
«Wer vor 25 Jahren im Kanton Zürich in eine Vier-Zimmer-Wohnung gezogen ist, würde heute für den gleichen Mietpreis nur noch eine Zwei-Zimmer-Wohnung finden. Es verwundert also nicht, dass Mieter eher ein Zimmer leer stehen lassen, als sich nach einer kleineren – und teureren – Wohnung umzuschauen», sagt Ursina Kubli.
Zwar müssten sich auch bestehende Mieter auf steigende Kosten einstellen - der Referenzzinssatz dürfte im Dezember ein zweites Mal (auf dann 1,75%) angehoben werden. An der deutlichen Differenz zu den Bestandsmieten werde dies jedoch wenig ändern. In diesem Jahr dürften die Angebotsmieten im Kanton Zürich um 5,5 Prozent steigen und 2024 nochmals um 4,5 Prozent. Schweizweit dürfte der Anstieg 3,5 respektive 4 Prozent betragen.
Eine Lösungsmöglichkeit sieht die ZKB in besseren Rahmenbedingungen für den Wohnungsbau: Ein wachsendes Angebot würde den Anstieg der Angebotsmieten dämpfen und somit auch das weitere Auseinanderdriften von Angebot- und Bestandsmiete bremsen, sagt Kubli.