20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Das Zürcher Finanzinstitut war 2023 vor einem allem im Asset Management mit einem schwächeren Geschäftsverlauf konfrontiert, während es in der Vermögensverwaltung für Privatkunden zulegen konnte. Die Kosten sollen nun mit einem neuen Sparprogramm gesenkt werden.
Der Reingewinn lag mit 214,7 Millionen Franken um 7 Prozent unter dem Vorjahresergebnis, wie einer Vontobel-Mitteilung zu entnehmen ist. Die Aktionäre erhalten dennoch eine unveränderte Dividende von 3,00 Franken je Aktie. Die verwalteten Vermögen lagen per Ende des Jahres bei 206,8 Milliarden Franken gegenüber 204,4 Milliarden per Ende 2022. Unter dem Strich flossen im vergangenen Jahr Vermögen im Höhe von 3,5 Milliarden Franken ab, bereinigt um den Ausstieg aus bestimmten Geschäften lagen die Nettoneugelder noch bei -1,4 Milliarden. Im Vorjahr hatte noch ein Netto-Neugeldabfluss von 5,2 Milliarden resultiert.
Rückläufig entwickelten sich die verwalteten Vermögen erneut im Asset Management: Im Geschäft mit den institutionellen Anlegern sank das verwaltete Vermögen um 4 Prozent auf 103,3 Milliarden Franken. Die Kunden hätten sich aufgrund der anhaltenden Unsicherheit bezüglich weiterer Zinserhöhungen und der anhaltenden Inflation noch vorsichtig verhalten, schreibt Vontobel.
Erfreulicher verlief das Jahr in der Vermögensverwaltung mit Privatkunden, wo die Bank die Vermögen um 5 Prozent auf 97,4 Milliarden Franken steigerte. Unter dem Strich vertrauten Wealth Management-Kunden der Bank 5,3 Milliarden Franken neu an. Die Bank hat im vergangenen Jahr im Umfeld des Niedergangs der Credit Suisse und der Übernahme durch die UBS zahlreiche neue Kundenberaterinnen und Kundenberater angestellt.
Der Betriebsertrag legte im vergangenen Jahr leicht auf 1,30 Milliarden (Vorjahr 1,29 Milliarden) zu. Dabei sanken die Erträge im Asset Management klar auf 384,1 Millionen (Vorjahr 456,6 Millionen) während sie im Wealth Management auf 746,9 Millionen (VJ 645,8 Millionen) anstiegen. Rückläufig entwickelte sich der kleinere Geschäftsbereich Digital Investing.
Das Kosten-Ertrags-Verhältnis verschlechterte sich um 1,1 Prozentpunkte auf 79,5 Prozent. Das Unternehmen begründet die Entwicklung mit ihren zusätzlichen Wachstumsinvestitionen im Wealth Management-Geschäft.
Die Bank legt nun ein weiteres Kostensparprogramm vor, mit dem sie die Gesamtkosten um 100 Millionen Franken senken will. Dabei sei die Bank weiterhin um ein «ausgewogenes Vorgehen bei Schlüsselinvestitionen für langfristiges Wachstum» bemüht, heisst es in der Mitteilung.
Die neu unter Führung von der Doppelspitze Christel Rendu de Lint und Georg Schubiger stehende Bank richtet zudem ihre Struktur neu aus. Die drei «Client Units» Asset Management, Wealth Management und Digital Investing würden künftig in die zwei Kundensegmente «Private Clients» und «Institutional Clients»umorganisiert. Damit werde Vontobel noch effizienter und kundenorientierter, verspricht das Institut.
Wie die Bank weiter mitteilte, kauft das Unternehmen zudem eine «bedeutende Minderheitsbeteiligung» am britischen Unternehmen Ancala, einem privaten Infrastruktur-Manager. Damit wolle Vontobel den Einstieg in den institutionellen Private-Markets-Bereich machen. Ancala verfügt laut den Angaben über verwaltete Vermögen in Höhe von insgesamt mehr als 4 Milliarden Euro und verwaltet 18 Assets. Zum Kaufpreis macht die Bank keine Angaben.