22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
In einem insgesamt schwierigen Umfeld ging der Gewinn von Vontobel im ersten Halbjahr um 21% gegenüber dem Rekordergebnis des Vorjahres zurück. Auch bei den verwalteten Kundenvermögen musste das Investmenthaus Federn lassen.
Das Ergebnis vor Steuern des ersten Halbjahres 2022 beläuft sich auf 180,4 Mio. CHF nach 233,4 Mio. CHF im Vorjahreszeitraum und liegt damit unter den Rekordergebnissen von 2021, aber über dem von 2020, wie Vontobel am Donnerstag mitteilte. Das Ergebnis nach Steuern liegt mit 151,4 Mio. CHF 21% unter dem Rekordergebnis des Vorjahres. Vontobel erwirtschaftete im ersten Halbjahr einen Betriebsertrag in Höhe von 686,1 Mio. CHF gegenüber 779,6 Mio. CHF im Vorjahreszeitraum.
Angesichts des Umfelds entwickelte sich laut Vontobel vor allem das Geschäft mit den privaten Kunden erfreulich. Das Ergebnis unterstreiche den aus Sicht von Vontobel richtigen Entscheid, sich als Investment-Partner der Wealth-Management-Kunden zu positionieren, der das Kreditgeschäft nicht als strategischen Wachstumshebel nutze. Der Betriebsertrag im Wealth Management beträgt nach sechs Monaten 320,2 Mio. CHF (323,4 Mio. CHF). Wie bereits Ende letzten Jahres erwartet, normalisierte sich in den ersten sechs Monaten 2022 die Nachfrage der Privatkunden im Bereich Digital Investing nach Hebelprodukten auf robustem Niveau. Vontobel erzielte im ersten Halbjahr 2022 in diesem Bereich einen Betriebsertrag in Höhe von 120,9 Mio. CHF (165,5 Mio. CHF).
Im Geschäft mit den institutionellen Asset-Management-Kunden, der zweiten Ertragssäule, erwirtschaftete Vontobel im ersten Halbjahr einen Betriebsertrag in Höhe von 247,1 Mio. CHF gegenüber 290,5 Mio. CHF im Vorjahreszeitraum. Hierin spiegle sich mehrheitlich ein veränderter Businessmix in einem neuen Umfeld sowie das Fehlen von Performance Fees im ersten Halbjahr, so Vontobel. Insgesamt seien die Margen sowohl im Geschäft mit den privaten wie auch institutionellen Kunden weiterhin zufriedenstellend, wenngleich sie unter dem Vorjahresniveau liegen. Asset Management erzielte im Berichtszeitraum eine Bruttomarge in Höhe von 38 Basispunkten (42 Basispunkte). Im Wealth Management belief sich die Bruttomarge auf 70 Basispunkte und lag damit unter dem Vorjahreswert in Höhe von 75 Basispunkten.
Insgesamt gingen die verwalteten Kundenvermögen im ersten Halbjahr 2022 um 14% auf 208,6 Mrd. CHF (243,7 Mrd. CHF per Ende 2021) zurück. Dabei entwickelten sich die Vermögen der Wealth-Management-Kunden weniger stark rückläufig. Insgesamt verwaltet Vontobel 85,7 Mrd. CHF von Wealth-Management-Kunden gegenüber 95,8 Mrd. CHF Ende 2021. Im Asset Management gingen die verwalteten Vermögen nach dem starken Wachstum in den Vorjahren im Berichtszeitraum auf 118,3 Mrd. CHF von 142,9 Mrd. CHF zurück. Ursache hierfür war laut Vontobel neben der unfreundlichen Marktentwicklung über alle Asset-Klassen hinweg, dass institutionelle Anleger allgemein Risiken vor allem im aktiv verwalteten Vermögen reduziert und neue Reinvestitionen in die Zukunft verschoben haben. Dies komme auch im Netto-Neugeldwachstum zum Ausdruck. So kam es im ersten Halbjahr im Geschäft mit Asset-Management-Kunden zu Abflüssen in Höhe von netto 4,0 Mrd. CHF, die durch das gute Wachstum im Wealth Management, wo Vontobel in allen reifen Märkten wuchs, nicht kompensiert werden konnten. Wealth-Management-Kunden vertrauten Vontobel im ersten Halbjahr 3,0 Mrd. CHF Netto-Neugeld an. Dies entspricht einem Netto-Neugeldwachstum in Höhe von 6,3%. Insgesamt betrug das Netto-Neugeldwachstum -0,8% und lag damit unter dem selbstgesetzten Zielkorridor von 4 bis 6%.
Für künftiges Wachstum hat Vontobel auch im ersten Halbjahr in strategische Projekte investiert. So sollen mit der Akquisition der SFA, die planmässig im dritten Quartal 2022 abgeschlossen werden soll, SFA und Vontobel Swiss Wealth Advisors (VSWA) zum voraussichtlich grössten Schweizer Vermögensverwalter für US-Kunden, die ihr Vermögen in die Schweiz diversifizieren möchten, verschmolzen werden. Im ersten Halbjahr wurde darüber hinaus das Asset-Management-Produktangebot in den USA weiter ausgebaut.
Im Mai 2022 hat Vontobel sein digitales Anlageangebot mit volt by Vontobel, der ersten Schweizer Investment-App für das Affluent-Kundensegment auf Private-Banking-Niveau mit persönlicher Beratungsmöglichkeit, ausgebaut. Erste Kundenreaktionen zeigten, dass das Investmenthaus mit diesem hybriden Angebot den richtigen Weg eingeschlagen hat, wenngleich Affluent-Kunden in dem derzeitigen Marktumfeld gegenüber neuen Anlagen eher abwartend eingestellt seien. Investitionen in digitale Kanäle wie volt by Vontobel sind vor allem eine langfristige Schlüsselinvestition in die Zukunft.
Im ersten Halbjahr 2022 belief sich das Aufwand-Ertrags-Verhältnis auf 72,8%, das damit nahe dem selbstgesetzten Mittelfristziel von weniger als 72% und über dem Vorjahreswert in Höhe von 69,6% lag.