Versicherungen: Teure Naturkatastrophen

Allein die Brände in Los Angeles kostetet die Versicherungen rund 40 Milliarden Dollar. (Bild John Doukas/Shutterstock)
Allein die Brände in Los Angeles kostetet die Versicherungen rund 40 Milliarden Dollar. (Bild John Doukas/Shutterstock)

Insgesamt beliefen sich die versicherten Schäden im ersten Semester 2025 laut einer Studie des «Swiss Re Institute» auf rund 80 Milliarden Dollar. Teurer war es für die Versicherungen erst einmal.

06.08.2025, 10:56 Uhr
Vorsorge

Redaktion: sw

Die Schäden des ersten Semesters 2025 belaufen sich nun bereits auf mehr als die Hälfte der für das Gesamtjahr ursprünglich prognostizierten Schäden von 150 Milliarden Dollar. Da die Naturkatastrophenaktivität in der zweiten Jahreshälfte jeweils eher noch zunehme, könnten die versicherten Schäden im gesamten 2025 über der Prognose ausfallen, heisst es in der Studie des Schweizer Rückversicherers.

Die Schadenhöhe entspreche mehr als dem Doppelten des zehnjährigen Durchschnitts. Noch höher waren die versicherten Schäden bisher nur in dem vom Erdbeben in Japan und dem darauf folgenden Tsunami geprägten ersten Halbjahr 2011.

Teuerster Waldbrand

Die Waldbrände, die im Januar Teile von Los Angeles erfassten, verursachten laut der Studie alleine versicherte Schäden von rund 40 Milliarden Dollar. Das war teurer als bei bisherigen Bränden. Dabei wurden mehr als 16'000 Gebäude zerstört - dies in einem Gebiet mit einer der dichtesten Konzentrationen hochwertiger Einfamilienhäuser in den USA.

Generell hätten Schäden durch Waldbrände in den vergangenen zehn Jahren stark zugenommen, stellt die Studie fest. Gründe dafür seien steigende Temperaturen, häufigere Dürreperioden und sich verändernde Niederschlagsmuster bei gleichzeitiger Ausbreitung der Vorstädte. Wurden 2015 noch 1 Prozent aller Naturkatastrophenschäden durch Waldbrände verursacht, so ist dieser Anteil auf 7 Prozent gestiegen.

Gewitterschäden etwas unter Schätzungen

Daneben verursachten in der ersten Jahreshälfte 2025 schwere Gewitter sowie Tornados Schäden in der Höhe von insgesamt 31 Milliarden Dollar. Die Schäden blieben damit allerdings insgesamt unter der eigenen Schätzung von 35 Milliarden, heisst es in der Swiss Re-Studie.

Schwere Gewitter bleiben laut der Studie ein massgeblicher Treiber für die versicherten Naturkatastrophen-Schäden. Die finanziellen Folgen würden durch Faktoren wie die Verstädterung in gefährdeten Gebieten, Wertsteigerungen und Inflation verschärft: Die Schäden aus dieser Gefahr dürften deshalb noch zunehmen.

Die Swiss-Re-Verantwortlichen plädieren deshalb für Anpassungsmassnahmen an. «Unsere Untersuchungen zeigen, dass beispielsweise Hochwasserschutzmassnahmen wie Deiche, Dämme und Fluttore bis zu zehnmal kostengünstiger sind als ein Wiederaufbau», wird Swiss-Re-Chefökonom Jérôme Haegeli zitiert.

Neue Hurrikansaison

Die zweite Jahreshälfte habe mit Waldbränden in mehreren Ländern aber auch mit Sturzfluten etwa in Zentraltexas begonnen, stellt das Swiss Re Institute fest. Der Fokus verlagere sich in der zweiten Jahreshälfte nun auf die nordatlantische Hurrikansaison: Die Prognosen deuteten dabei auf drei bis fünf schwere Hurrikane hin - der langjährige Durchschnitt liegt bei drei Hurrikanen.

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