20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Nachdem der Wert aller Wertpapierdepots der Banken in der Schweiz Ende Februar 2009 ein Tief von 3'675 Mrd. Franken markiert hat, zeichnet sich eine nachhaltige Erholung ab. Geldmarktpapiere scheinen in risikoreichere Anlagen umgeschichtet zu werden. Davon profitieren auch die Anlagefonds. Fonds für alternative Anlagen haben ebenfalls Boden gefunden.
Zwischen Ende Mai 2008 und Ende Februar 2009 sanken die Wertschriftenbestände der Banken in der Schweiz gemäss Nationalbankstatistik von 4'965 Mrd. um 1'290 Mrd. bzw. 26% auf 3'675 Mrd. Franken. Ein grosser Teil davon dürfte auf die Kursverluste der Aktien zurückzuführen sein. Die Aktienbestände sanken in dieser Periode von 1'760 Mrd. um 773 Mrd. bzw. 44% unter die Billionengrenze auf 987 Mrd. Franken. Darunter litten auch Anlagefonds, deren Bestände von 1'584 Mrd. um 427 Mrd. bzw. 27% auf 1'157 Mrd. Franken fielen.
Infolge der Kursavancen auf den Aktienmärkten haben sich die Wertpapierdepots seither deutlich erholt. Per Ende April weist die Nationalbankstatistik ein Gesamtvermögen von 3'858 Mrd. Fr. Die bedeutet gegenüber Ende Februar ein Plus von 183 Mrd. Franken bzw. 5%. Die Aktienbestände notierten mit 1'146 Mrd. Franken wieder deutlich über der Billionenschwelle (plus 159 Mrd. Franken bzw. 16%). Auch die Anlagefonds vermochten wieder zuzulegen, wenn auch unterproportional um 35 Mrd. Franken bzw. 3% auf 1'192 Mrd. Franken. Die Anlagen in Geldmarktpapiere sanken von Februar bis April um 8 Mrd. Franken, was andeutet, dass wieder vermehrt in risikoreichere Anlagen umgeschichtet wird.
Ein Blick auf Swiss Fund Data, die bereits Daten für den Mai geliefert hat, zeigt, dass dieser Trend anhalten dürfte. Im Mai flossen erstmals seit Monaten wieder Gelder wenn auch in geringer Menge aus Geldmarktfonds heraus. Demgegenüber erzielten Aktien- und Obligationenfonds seit April wieder Nettozuflüsse. Der Negativtrend bei Anlagestrategiefonds hält jedoch an. Hier dürften die Anleger vermehrt in andere Fonds umschichten. Auch die Fonds für alternative Anlagen erzielten im Mai erstmals seit Monaten wieder Nettozuflüsse. Bis Ende Mai verspürten die Schweizer Fondsanbieter im Jahr 2009 Nettozuflüsse von 8,9 Mrd. Franken. Es ist zu erwarten, dass die massiven Neugeldzuflüsse in Geldmarktfonds, die in den ersten fünf Monaten fast 11 Mrd. Franken erreichten, wieder in margenträchtigere Produkte zurückfliessen werden, sofern die Marktstimmung einigermassen positiv bleibt.
Autor: Ralph Spillmann