22.11.2024, 09:55 Uhr
Papst Franziskus schickt einen ungewöhnlichen Brief an seine Kardinäle. Das Rentensystem werde mittelfristig nicht mehr funktionieren. Auch sonst zeigen sich die Geldsorgen im Vatikan.
Wäre vergangene Woche über die Initiative für eine 13. AHV-Rente abgestimmt worden, hätten 71 Prozent das Volksbegehren angenommen. Dies ist das Ergebnis der ersten Umfrage im Auftrag von Tamedia und «20 Minuten» zu den Abstimmungen am 3. März.
Bemerkenswert bei der grossen Zustimmung der Initiative für eine 13. AHV-Rente sei die fortgeschrittene Meinungsbildung, schrieben die Autoren der Studie. Dies lasse sich am geringen Anteil an «Eher ja»-Antworten und am sehr tiefen Anteil an Unentschlossenen ablesen.
Es sei allerdings zu beachten, dass Zustimmungswerte bei Volksinitiativen im Verlaufe der Abstimmungskampagnen üblicherweise sänken, so die Autoren. Der Ja-Anteil sei vergleichbar mit der Initiative zum Verbot von Werbung für Tabakprodukte und E-Zigaretten bei Jugendlichen und Kindern vom 13. Februar 2022. Sie wurde letztendlich mit 57 Prozent von der Stimmbevölkerung angenommen.
Die Initiative für eine 13. AHV-Rente werde von fast allen Parteien unterstützt, hiess es. Einzig die FDP-Basis spreche sich gegen die Vorlage aus - mit 54 Prozent Nein-Anteil allerdings nur knapp. Bei den anderen grossen Parteien gebe es, mit Ausnahme der GLP, grosse Zustimmung.
Je tiefer das Ausbildungsniveau der Befragten sei, desto grösser sei die Unterstützung für die Vorlage, schrieben die Verfasser. Bei Menschen mit obligatorischem Schulabschluss betrage der Ja-Anteil 85 Prozent, während Absolventinnen und Absolventen von Universität oder Fachhochschule nur mit 55 Prozent zustimmen würden.
Mit zunehmendem Alter steigt laut Umfrage auch die Zustimmung zur Vorlage. In der jüngsten Altersgruppe (18-34-Jährige) wollen demnach etwas mehr als die Hälfte der Befragten ein Ja in die Urne legen, während es in der ältesten Altersgruppe (ab 65 Jahren) 84 Prozent sind.
Das stärkste Argument der Befürwortenden laute, dass mit der 13. AHV-Rente Teuerung, steigende Mieten und höhere Krankenkassenprämien bei Pensionierten ausgeglichen werden können. Gegnerinnen und Gegner sehen Mehrkosten von über vier Milliarden Franken pro Jahr als Problem.
Die Renteninitiative der Jungfreisinnigen wäre gemäss der Erhebung mit 61 Prozent Nein-Stimmen abgelehnt worden. Einzig die FDP-Basis unterstütze das Anliegen ihrer Jungpartei, wenn auch nicht deutlich mit 56 Prozent Ja-Anteil, hiess es. Wählerinnen und Wähler von SP, Grünen, SVP und Mitte sprachen sich in der Umfrage klar gegen die Initiative aus, die Basis der GLP war gespalten.
Frauen seien mit 29 Prozent Ja-Anteil deutlich skeptischer als Männer (37 Prozent Ja), hiess es weiter. Auch verfüge die Romandie mit 70 Prozent über einen höheren Nein-Anteil, als die Deutschschweiz mit 59 Prozent, so die Verfasser der Studie. Die Renteninitiative werde in allen Altersgruppen verworfen, ausser bei den über 65-Jährigen, welche von einer Erhöhung des Rentenalters nicht mehr betroffen wären.
Bei den Befürwortenden überwiege das Argument, dass steigende Lebenserwartung auch mehr Arbeitsjahre nach sich ziehen müssen. Dem gegenüber stehe das Argument, dass ältere Arbeitnehmende auf dem Arbeitsmarkt nicht mehr gefragt seien.
Für die Umfrage befragte das Forschungsinstitut Leewas am 10. und 11. Januar online 23'614 Menschen in der ganzen Schweiz. Der Stichprobenfehler liegt bei +/-1,1 Prozentpunkten.