22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Eine Gewinnausschüttung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) an Bund und Kantone ist nach Meinung der UBS fürs laufende Jahr unwahrscheinlich. "Dies dürfte in manchen Kantonen ein Loch ins Budget reissen", so die Bank. Kurzfristig werde der Ausfall nach zwei fiskalisch starken Jahren in den meisten Kantonen aber zu verkraften sein.
Eine Ausschüttung an Bund und Kantone gibt es, wenn die Summe aus dem Jahresergebnis der SNB nach Zuweisung an die Rückstellung für Währungsreserven und dem Gewinnvortrag aus dem letzten Jahr positiv ist. Gemäss dem Basisszenario der UBS reicht es dafür für 2022 nicht. Dem UBS-Ausblick zufolge verweilen die globalen Marktzinsen auf dem aktuellen Niveau, sind aber deutlich höher als Ende Juni. Die Aktienmärkte erwartet die Bank per Ende Jahr nur leicht höher als im Juni, den Euro sieht sie gegenüber dem Franken deutlich schwächer.
Wie die Ökonomen der UBS Schweiz schätzen, dürfte das SNB-Portfolio allein zwischen Ende Juni und Mitte September rund CHF 50 Mrd. an Wert verloren haben, nach einem Rekordverlust von rund CHF 95 Mrd. im ersten Halbjahr. Das würde, so die Bank, einen Totalausfall der Ausschüttungen an Bund und Kantone bedeuten.
Zwei Drittel der SNB-Ausschüttungen werden nach einem Bevölkerungsschlüssel an die Kantone verteilt. In den vergangenen zwei Jahren, als die SNB die Maximalsumme von CHF 6 Mrd. maximale Summe ausschüttete, machten sie je nach Kanton zwischen 2 und 6% des Gesamtertrags aus. Damit haben sie eine signifikante Grösse "und können das kantonale Finanzergebnis bei einem Wegfall ins Defizit ziehen".
Sollte es 2022 zum Ausfall kommen, trifft er die meisten Kantone jedoch in einer komfortablen Lage. Bis auf fünf Ausnahmen (ZH, LU, SO, BE, BL, vgl. Grafik) verbuchten alle Kantone im Durchschnitt der letzten zwei Jahre einen teils deutlichen Finanzüberschuss. "Hat ein Kanton vorgesorgt, kann ein Ausfall der Ausschüttungen wohl finanziell aufgefangen werden", erläutert die Bank.
Langfristig seien die Ausschüttungen der SNB nicht in Gefahr, schiebt die UBS allfälliger Panik einen Riegel vor. Ein Totalausfall von Ausschüttungen über mehrere Jahre hinweg sei eher unwahrscheinlich. Allerdings dürften Maximalausschüttungen nicht an der Tagesordnung sein, räumen die UBS-Ökonomen ein.
Die erwartete Aufwertung des Frankens gegenüber dem US-Dollar aufgrund einer deutlich tieferen inländischen Inflation
als in den USA schmälere das Gewinnpotenzial. Gemäss den Prognosen für die einzelnen Anlageklassen erwartet die UBS ein langfristiges Potenzial für die Jahresgewinne der SNB von CHF 7 bis 10 Mrd.