20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Die im Jahr 2019 gebildeten Reserven der Pensionskassen wurden im ersten Quartal 2020 aufgrund des simultanen Einbruchs der meisten Anlagekategorien während der Corona-Krise aufgebraucht. Die Deckungsgrade liegen nun wieder auf dem Niveau von Ende 2018, wie aus dem Pensionskassen-Monitor der Swisscanto Vorsorge hervorgeht.
Aufgrund der ausserordentlichen Anlageverluste im Zuge der Coronakrise verringerten sich die Reserven in Prozent der Verpflichtungen bei den privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen im ersten Quartal 2020 im Durchschnitt um rund zehn Prozentpunkte auf 8,9%. Mit einem geschätzten Deckungsgrad von 108,9% sind die privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen nun wieder annähernd auf den Stand von Ende 2018 zurückgefallen (vgl. Abbildung). Dieser Rückgang betrifft auch die öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen. Da die Schätzung des Deckungsgrads für das erste Quartal 2020 immer noch auf demjenigen von Ende 2018, und nicht 2019, basiert, ist davon auszugehen, dass die Deckungsgrade aufgrund zwischenzeitlich vorgenommener Höherverzinsungen und Senkungen des technischen Zinssatzes tatsächlich sogar zwei bis drei Prozentpunkte tiefer liegen, schreibt die Swisscanto Vorsorge im Pensionskassen-Monitor mit den Ergebnissen per 31. März 2020.
Dennoch haben 91,3% der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen am 31. März 2020 eine Deckung von über 100%, ebenso 74,5% der öffentlich-rechtlichen Kassen mit Vollkapitalisierung (vgl. folgende Abbildung). 28% der privatrechtlichen Vorsorgeeinrichtungen haben immer noch einen Deckungsgrad von über 115%. Geschätzte 25,6% der öffentlich-rechtlichen Vorsorgeeinrichtungen mit Vollkapitalisierung hingegen, also nahezu doppelt so viele wie Ende 2019, sind Ende März in Unterdeckung. Das gilt auch für 8,6% der privatrechtlichen Kassen.
Die erfassten Vorsorgeeinrichtungen erwirtschafteten im ersten Quartal 2020, einem der schlechtesten Quartale seit der Finanzkrise, eine geschätzte vermögensgewichtete Rendite von –7,77%. Sämtliche Anlageklassen, ausser Obligationen Welt hedged in CHF, waren im Minus.
Die folgende Abbildung zeigt die Verteilung der geschätzten kumulierten Renditen seit dem 1. Januar 2019, also über die vergangenen fünf Quartale. Die vermögensgewichtete Rendite für diesen Zeitraum beträgt 2,86% (ungewichtet: 3,23%). Der Pensionskassen-Monitor schreibt die Rendite jeder Vorsorgeeinrichtung aufgrund von Indexrenditen fort. Die Berechnungen basieren auf der Vermögensallokation der Vorsorgeeinrichtungen am 31. Dezember 2018 und gehen von der Annahme aus, dass seither keine wesentlichen Änderungen in der Allokation vorgenommen worden sind.
Der Pensionskassen-Monitor beruht auf den Daten der Umfrage «Schweizer Pensionskassen» der Swisscanto Vorsorge AG. Die Berechnungen werden von der Prevanto AG erstellt. Grundlage der Schätzungen zum 31. März 2020 bilden die effektiven Angaben per 31. Dezember 2018 von 531 Vorsorgeeinrichtungen mit einem Vermögen von insgesamt 660 Milliarden CHF (Schweizer Pensionskassenstudie 2019). Die Schätzungen sind Hochrechnungen aufgrund der Marktentwicklungen und der von den Umfrageteilnehmern zu Beginn des Jahres 2019 gewählten Anlagestrategie. Die Schweizer Pensionskassenstudie 2020 erscheint im August dieses Jahres.