27.11.2024, 14:11 Uhr
Ausländische Anbieter wie Apple oder Samsung haben im Oktober in der Volksrepublik China offenbar bloss 6,22 Millionen Geräte abgesetzt. Laut Berechnungen der regierungsnahen China Academy of Information and...
Die Zahl der IPOs ist im dritten Quartal 2021 fast um ein Viertel, das Emissionsvolumen um insgesamt 11% gestiegen. In der Schweiz steht ein Börsengang kurz bevor und fünf hiesige Firmen entschlossen sich seit Juli für den Börsengang im Ausland. Weltweit gab es bereits rund 470 SPAC-Emissionen.
Der weltweite IPO-Markt präsentierte sich auch im dritten Quartal 2021 in guter Verfassung: Insgesamt wagten zwischen Juli und September weltweit 547 Unternehmen den Gang an die Börse – 23% mehr als in der entsprechenden Vorjahresperiode. Das entsprechende Emissionsvolumen stieg dabei um 11% auf insgesamt 106 Mrd. USD. Gemäss dem neusten IPO-Barometer des Prüfungs- und Beratungsunternehmens EY wurde das stärkste Wachstum an Börsengängen im dritten Quartal 2021 wie bereits im Vorquartal in Europa registriert: Im Vergleich zum dritten Quartal 2020 hat sich die Zahl der Börsengänge an europäischen Börsen von 37 auf 85 mehr als verdoppelt, das Emissionsvolumen stieg insgesamt von 6,3 auf 11,6 Mrd. USD (plus 83%).
Die meisten Börsengänge wurden zwar erneut in China (einschliesslich Hongkong) registriert, dort entwickelte sich das IPO-Geschehen aber schwächer als im sehr starken Vorjahr: In China wagten im dritten Quartal 151 Unternehmen den Schritt an die Börse, 30% weniger als in der Vorjahresperiode. Das Emissionsvolumen sank im selben Zeitraum um 28% auf 33,8 Mrd. USD.
In den USA entwickelte sich das IPO-Geschehen im dritten Quartal 2021 uneinheitlich: Zwar stieg die Zahl der Börsengänge um 25% auf 105, das Emissionsvolumen schrumpfte aber um 3% auf 32,2 Mrd. USD.
Die zehn weltweit grössten Börsengänge im dritten Quartal verzeichneten die IPOs der Unternehmen China Telecom (China), Krafton (Südkorea), Robinhood Markets (USA), Kakao Bank (Südkorea), Xpeng (China), Azelis (Belgien), Acciona Energia (Spanien), Li Auto (China), Ryan Speciality Group (USA) und PT Bukalapak.com (Indonesien).
Im dritten Quartal zogen gemäss dem IPO-Barometer erneut vor allem Tech-Unternehmen das Interesse der Investoren auf sich: Knapp jeder vierte Börsengang weltweit (26%) respektive 35% des gesamten Emissionsvolumens entfielen auf Technologie-Unternehmen. Firmen aus der Gesundheitsbranche wiederum stehen für 18% aller Neuemissionen respektive 15% des eingesammelten Kapitals.
Die Corona-Pandemie habe bestehende Digitalisierungstrends eindeutig beschleunigt und den Technologie-Boom nochmals verstärkt, kommentiert Tobias Meyer, Leiter Transaction Accounting und IPO Services bei EY Schweiz. Entsprechend verfügten Unternehmen mit einem digitalen Geschäftsmodell in der Regel über eine vielversprechende Equity Story und stossen derzeit auf ein relativ grosses Interesse der Investoren.
Für das Ende des dritten Quartals 2021 hat Medmix den Gang an die Schweizer Börse angekündigt. Das Schweizer Unternehmen bildet aktuell noch den Geschäftsbereich Applicator Systems des Schweizer Industriekonzerns Sulzer. Medmix soll planmässig am 1. Oktober von Sulzer abgespalten und fortan als eigenständiger führender Anbieter von Präzisionsgeräten in den Bereichen Gesundheitswesen, Industrie und Konsumgüter positioniert werden.
Gleichzeitig haben sich im dritten Quartal 2021 fünf Unternehmen aus der Schweiz für einen Börsengang an einem Börsenplatz im Ausland entschieden: Das Biotechnologie-Unternehmen Sophia Genetics und die Sportdaten-Firma Sportradar, welche sich für das IPO an der US-Technologiebörse Nasdaq entschieden haben. Der Sportartikelhersteller On wiederum liess sich an der New Yorker Börse (NYSE) kotieren, das Raumfahrt-Unternehmen Astrocast an der Euronext in Oslo, und der Software-Anbieter ID-Entity an der italienischen Börse. Die Schweizer Firma Energy Vault wiederum möchte sich durch den Zusammenschluss mit dem SPAC Novus Capital Corporation II demnächst ebenfalls an der New Yorker Börse kotieren lassen.
Meyer rechnet mit weiteren Börsengängen in der Schweiz. Dazu beitragen soll nicht zuletzt auch das neue Börsensegment "Sparks", welches am 1. Oktober lanciert und sich spezifisch an IPO-bereite Start-ups und KMU richten wird.
Im laufenden Jahr wurden gemäss dem IPO-Barometer weltweit bisher insgesamt 468 SPAC-Transaktionen gezählt, mehr als dreimal so viele wie im Vorjahreszeitraum, als zwischen Januar und September 119 SPAC-Emissionen registriert wurden. 89 dieser Mantelgesellschaften gingen im dritten Quartal 2021 an die Börse. Zum Vergleich: Im ersten Quartal dieses Jahres waren es 304 IPOs, im zweiten Quartal gab es 75 derartige Transaktionen.
Von den 468 SPAC-Börsengängen im laufenden Jahr entfielen 437 (93%) auf die USA, während in Europa 31 derartige Emissionen verzeichnet wurden. "SPACs sind vor allem ein US-Phänomen, aber wir beobachten auch in Europa ein grosses Interesse", sagt Meyer. Für 2022 rechnet er daher mit einer steigenden Zahl solcher indirekten Börsengänge: "Die Kassen der SPACs sind prall gefüllt – das eröffnet interessierten Unternehmen einen vielversprechenden zusätzlichen Weg an die Börse – sowohl in Europa als auch in den USA. An der Schweizer Börse SIX können zum jetzigen Zeitpunkt noch keine SPACs kotiert werden, entsprechende Abklärungen und Vorbereitungsarbeiten sind aber am Laufen."