25.11.2024, 16:43 Uhr
Swisspath Group und VECO Group melden ihren Plan für den Zusammenschluss. Das gemeinsame Geschäft wird weiterhin unter dem Namen VECO firmieren.
Nachhaltiges Wirtschaften ist zum Schlagwort bei der Suche nach einem Weg aus der Finanz- und Wirtschaftskrise geworden vor allem für Banken. Wie sind die weltweit wichtigsten Banken im Bereich Nachhaltigkeit derzeit aufgestellt? oekom research hat 65 Geschäftsbanken hinsichtlich ihrer sozialen und ökologischen Verantwortung untersucht.
Auf einer Skala von A+ (Bestnote) bis D- (niedrigste Note) erreichte die deutsche HypoVereinsbank ein B-, gefolgt von den australischen Banken Westpac Banking Corporation und National Australia Bank (beide C+). Ingesamt erreicht die Bankenbranche mit einem C- als Durchschnittsnote im Vergleich zu anderen Sektoren ein eher schlechtes Ergebnis.
Wild sieht bei der Ausgestaltung der Produkte Bewegung in der Branche. So haben die Banken das Angebot an nachhaltigen Investmentfonds und Mandaten in den vergangenen Jahren kontinuierlich ausgeweitet. Die besondere Berücksichtigung von Themen wie Klimawandel oder Wasser hat die Bandbreite nachhaltiger Kapitalanlagemöglichkeiten erweitert. Trotz beeindruckender Wachstumsraten liegt bei den meisten Banken der Anteil von Fonds und Mandaten, die nach umfassenden ökologischen und sozialen Kriterien verwaltet werden, jedoch noch unter drei Prozent.
Neben der Kapitalanlage sehen die Analysten vor allem im Kreditgeschäft einen zentralen Hebel, über den Finanzinstitute nachhaltiges Wirtschaften fördern und kontroverse Projekte verhindern können. Hier zeigt die Branche zu wenig Engagement und bleibt noch immer weit hinter ihren Möglichkeiten, erläutert Wild und ergänzt: Die oft mit weit reichenden und langfristigen Folgen behafteten Unternehmens- und Projektfinanzierungen werden zu wenig auf ökologische und soziale Auswirkungen geprüft.
Die HypoVereinsbank, als Branchenleader im oekom Corporate Rating, gilt hier als Vorreiter. Im Prüfungsprozess für Großkredite und Projektfinanzierungen spielen bei ihr ökologische und soziale Kriterien mittlerweile eine bedeutende Rolle. Zahlreiche Banken stehen dagegen immer wieder wegen der Finanzierung kontroverser Projekte in der Kritik. So etwa Banco Santander und Banco Bradesco wegen des Rio Madeira Staudamms im Amazonasgebiet oder BNP Paribas wegen des Atomkraftwerks Belene in Bulgarien.
Wild fordert deshalb, dass Banken ihre Finanzierungen hinsichtlich der Sozial- und Umweltauswirkungen streng und vollständig prüfen und gegebenenfalls Kredite verweigern. HSBC Holdings und Standard Chartered beispielsweise haben bereits Richtlinien für die Kreditvergabe in besonders kritischen Sektoren, wie Forstwirtschaft, Bergbau, Öl und Gas, Großkraftwerke oder Palmöl etabliert. Insgesamt gibt es nach wie vor große regionale Unterschiede in der Integration von Nachhaltigkeitsaspekten in den Geschäftsbetrieb. In der Zusammenschau bleiben Finanzinstitute aus Europa und Australien weiterhin die Vorreiter. Die meisten Banken in den USA und den Schwellenländern schneiden in unserem Rating auch diesmal wieder schlecht ab, bedauert Wild. Er rechnet aber mit einer Änderung in den kommenden Jahren: Bereits jetzt zeichnet sich ab, dass Unternehmen aus diesen Ländern in Zukunft stärker auf Nachhaltigkeit setzen werden.