20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Die Schweizerische Nationalbank (SNB) weist im dritten Quartal einen Verlust von 12,0 Milliarden Franken aus. Das ist deutlich mehr, als erwartet worden war.
Im ersten Quartal 2023 hatte die SNB von den steigenden Aktien- und Obligationenkursen und erzielte ein positives Ergebnis von 26,9 Milliarden Franken. Bereits das zweite Quartal war mit -13,2 Milliarden Franken tiefrot ausgefallen und nun liegt der Verlust für die abgelaufenen drei Monate bei 12 Milliarden Franken. Die Ökonomen der UBS hatten aufgrund der gesunkenen Kurse mit einem Minus von 5 bis 10 Milliarden gerechnet. Damit bleibt nach 9 Monaten ein kleiner Gewinn von 1,7 Milliarden Franken.
Auf ihren Aktienanlagen hat die SNB seit Anfang Jahr zwar über 20 Milliarden Franken verdient. Auch bei den ausländischen Obligationen überstiegen die Zinseinnahmen die Kursverluste. Wegen der Aufwertung des Frankens beträgt der Gewinn auf den Fremdwährungspositionen 7 Milliarden.
Auf den Frankenpositionen resultierte ein Verlust von 6,1 Milliarden Franken. Das gehe im Wesentlichen auf die Verzinsung der Einlagen zurück, die die Banken bei der SNB halten, heisst es dazu. Insgesamt 5,4 Milliarden sind dadurch bis Ende September den Banken zugeflossen.
Mit dem Entscheid, die gesetzlichen Mindestreserven nicht mehr zu verzinsen, wird dieser Milliardentransfer nur um einen Bruchteil reduziert. Aufgrund des Ergebnisses im dritten Quartal rückt eine Ausschüttung an Bund und Kantone für das laufende Jahr in weite Ferne.
Für eine Minimalausschüttung müsste die SNB in diesem Jahr einen Gewinn (vor Zuweisungen an die Rückstellungen) von 45 bis 50 Milliarden Franken erzielen.
Laut UBS-Ökonomen ist dies aber «äusserst unwahrscheinlich», da das SNB-Portfolio ein Gewinnpotenzial von 10 bis 15 Milliarden Franken pro Jahr besitze. Zudem habe sich zu Beginn des vierten Quartals der Abwärtstrend bei Anleihen und Aktien fortgesetzt. Zusammen mit dem stärkeren Franken belaste dies das SNB-Ergebnis weiter.