20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Die Nationalbank strafft die Geldpolitik weiter und erhöht den SNB-Leitzins um 0,5 Prozentpunkte auf 1,5 Prozent. Damit wirkt sie dem nochmals gestiegenen Inflationsdruck entgegen. «Es ist nicht auszuschliessen, dass zusätzliche Zinserhöhungen nötig sein werden, um die Preisstabilität in der mittleren Frist zu gewährleisten», heisst es in einer Mitteilung.
Die vergangene Woche war von den Geschehnissen rund um die Credit Suisse geprägt. Die Nationalbank stellt im grossen Umfang Liquiditätshilfe in Franken und Fremdwährung zur Verfügung, heisst es in der jüngsten Lagebeurteilung der Nationalbank.
Trotz dem «Banken-Beben» erhöht die SNB die Leitzinsen erneut um 0,5 Prozentpunkte. Das hatte eine Mehrheit von Ökonomen im Vorfeld des Zinsentscheides so erwartet.
Die Inflation ist seit Jahresbeginn wieder angestiegen und betrug im Februar 3,4 Prozent. Sie liegt damit weiterhin deutlich oberhalb des Bereichs, den die SNB mit Preisstabilität gleichsetzt. Der jüngste Inflationsanstieg sei vor allem auf höhere Preise für Strom, Tourismusdienstleistungen und Nahrungsmittel zurückzuführen. Allerdings finden inzwischen Preiserhöhungen auf breiter Basis statt.
Gemäss neuer Prognose beträgt die Inflation nun im Jahresdurchschnitt 2,6% für 2023 und 2,0% für 2024 und 2025. «Ohne die heutige Zinserhöhung wäre die Inflationsprognose in der mittleren Frist noch höher.»
Die Weltwirtschaft wuchs im vierten Quartal kaum, während die Inflation in vielen Ländern nach wie vor deutlich über den Zielwerten der Zentralbanken lag. Vor diesem Hintergrund haben zahlreiche Zentralbanken ihre Geldpolitik weiter gestrafft.
Die Wachstumsaussichten für die Weltwirtschaft über die kommenden Quartale bleiben verhalten. Gleichzeitig dürfte die Inflation global vorläufig erhöht bleiben. Mittelfristig sollte sie aber wieder auf moderatere Niveaus zurückkehren, nicht zuletzt dank der Geldpolitik und wegen der konjunkturellen Abkühlung. Dieses Szenario für die Weltwirtschaft unterliegt bedeutenden Risiken, insbesondere aufgrund der jüngsten Verwerfungen im globalen Finanzsektor.
In der Schweiz stagnierte das BIP im vierten Quartal. Der Dienstleistungssektor verlor an Schwung, während die Wertschöpfung in der Industrie erneut leicht zurückging. Im Gesamtjahr 2022 wuchs das BIP um 2,1%. Der Arbeitsmarkt blieb robust, und die gesamtwirtschaftlichen Produktionskapazitäten waren bis zuletzt gut ausgelastet.
Trotz leichter Belebung der Wirtschaftsaktivität in den letzten Monaten dürfte das Wachstum im weiteren Jahresverlauf bescheiden bleiben. Dämpfend wirken die verhaltene Nachfrage aus dem Ausland und die teuerungsbedingten Kaufkraftverluste. Insgesamt dürfte das BIP dieses Jahr laut SNB um rund 1 Prozent zunehmen. Die Arbeitslosigkeit sollte auf tiefem Niveau bleiben, und die Auslastung der Produktionskapazitäten dürfte etwas zurückgehen.