20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Steigende Zinsen und fallende Börsen setzten zwischen Juli und September dem Finanzergebnis der Schweizerischen Nationalbank stark zu. Sie dürfte für diese Periode einen Verlust im Breich von CHF 50 Mrd. ausweisen, schätzt die UBS. Eine Ausschüttung an Bund und Kantone rückt in immer weitere Ferne, zumal die Einnahmen aus Negativzinsen wegfallen.
Am kommenden Montag publiziert die Schweizerische Nationalbank (SNB) ihr Finanzergebnis für die ersten neun Monate. Die UBS schätzt, dass die SNB im dritten Quartal einen Verlust in der Grössenordnung von CHF 50 Mrd. ausweisen wird. Der Gesamtverlust fürs volle Jahr würde sich damit auf fast CHF 150 Mrd. summieren.
Nicht nur bei Aktien und Obligationen fielen im dritten Quartal weitere Verluste an. Auch auf der Währungsseite litt das SNB-Finanzergebnis. Der Franken wertete sich gegenüber dem Euro und dem Yen um über 3,5% auf. Gegenüber dem britischen Pfund waren es sogar mehr als 6%.
Der einzige Lichtblick war in dieser Hinsicht der US-Dollar, der zum Franken um fast 2,5% an Wert gewonnen hat. Der Verlust auf den Währungen dürfte für die SNB dennoch über CHF 10 Mrd. betragen, schätzt die UBS. Der starke Anstieg der Zinsen setzte auch dem Goldpreis zu. Das gelbe Metall verbilligte sich in US-Dollar um 8% und in Franken um fast 6%. Bei Goldbeständen von rund CHF 60 Mrd. sind das fast CHF 3,5 Mrd.
"Bei einem Jahresverlust von über CHF 93 Mrd. müsste die SNB nach unseren Schätzungen auf eine Ausschüttung für das Geschäftsjahr 2022 verzichten", schreibt die UBS. Nur eine starke Erholung der Finanz- und Kapitalmärkte würde es der Nationalbank erlauben, doch noch eine Ausschüttung an Bund und Kantone vorzunehmen.
Hinzu kommt, dass ab dem vierten Quartal die Einnahmen aus Negativzinsen wegfallen, weil die SNB den Zinssatz
auf einen grossen Teil der Sichtguthaben auf 0,5% angehoben hat. Wie UBS Schweiz meint, dürfte das im vierten Quartal das SNB-Ergebnis im Vergleich zum zweiten Quartal um rund CHF 1 Mrd. zusätzlich verschlechtern.
Ein für eine Ausschüttung erforderliches Jahresergebnis ist unter diesen Umständen auch theoretisch kaum noch möglich.