22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Die SIX will im Indexgeschäft wachsen. Die Schweizer Börsenbetreiberin will die Banken neu auch mit eigenen globalen Aktienindizes beliefern. Der erste Abonnent lässt aber noch auf sich warten.
Die SIX sei in der Schweiz in erster Linie bekannt für die Schweizer Aktien-Indizes wie den SMI, sagte Christian Bahr, Leiter Indexgeschäft bei der SIX, im Gespräch mit der Nachrichtenagentur AWP. Und die SIX sei auch schon heute stark im Bereich Marktdaten und beliefere die Banken mit Aktienkursen.
In den vergangenen Jahren sei sein Team aber immer wieder darauf angesprochen worden, ob die SIX nicht auch mehr als nur die Schweizer Indexwelt anbieten könnte.
Die neue globale Indexfamilie decke fast 3000 Unternehmen weltweit ab aus 49 Ländern, sagte Bahr. Die lancierten Börsenbarometer teilen sich laut einer Mitteilung der SIX in zwei Rubriken auf: die «SIX World»-Indizes und die «SIX Broad & Blue-Chip»-Indizes.
Die «World»-Indizes haben eine variable Anzahl von Komponenten und sollen wichtige geografische Regionen abbilden. Sie werden jeweils am Ende des Tages übermittelt. Die «Blue-Chip»-Indizes - etwa für Märkte wie Deutschland, Frankreich oder die USA - umfassen Indizes mit einer fixen Anzahl der wichtigsten Unternehmen. Sie stehen den Nutzern intraday mit einer Verzögerung von 15 Minuten zur Verfügung.
Die Indizes würden sich an Indizes orientieren, die es bereits gibt: zum Beispiel der «SIX US 500» am bekannten marktbreiten S&P 500 für die USA. Der SIX-Index sei zwar nicht 100 Prozent identisch, aber repräsentativ, sagte Bahr. «Wer wissen möchte, wie der US-Markt im bisherigen Jahresverlauf läuft, kann das mit unserem Index auch einschätzen.»
Über die Zeit soll das Angebot noch weiter ausgebaut werden, je nach Bedarf der Kunden. Bei den regionalen Indizes könnten weitere Länder hinzukommen, später seien auch thematische Indizes vorstellbar.
Allerdings ist die Konkurrenz gross: «Ich bin mir bewusst, im Vergleich zu den ganz grossen Indexanbietern MSCI oder FTSE Russell ist die SIX kleiner», sagte Bahr. Gerade MSCI habe eine sehr starke Marke bei institutionellen Investoren. Es werde einige Jahre dauern, den Brand aufzubauen in der Schweiz. «Aber wir haben den langen Atem dafür», sagt der SIX-Manager.
Noch hat die Schweizer Börse keinen ersten Kunden gewonnen, der umgehend mit dem neuen Angebot startet. Es seien jedoch Vorgespräche mit Banken geführt worden. Und in den nächsten Jahren rechne er mit einer zweistelligen Anzahl von Kunden in den Kernregionen - sei es Singapur, Nordeuropa, Südeuropa, UK oder auch die USA, sagte Bahr.
Die grossen Banken könnten zwar tendenziell eher den etablierten Marken treu bleiben. Aber das SIX-Angebot habe klare Vorteile gerade für kleinere Banken und/oder Online-Banken. Denn mit dem Angebot reduziere sich der Verwaltungsaufwand.
Die Unternehmen müssten dann nicht mehr mehrere Quellen abonnieren für gleichwertige Indizes. Die Aktienindizes seien speziell für Retailbanken und Vermögensverwalter entwickelt worden - mit einem einfachem Preismodell mit einer «niedrigen» pauschalen Gebühr für jeden Index.
Mit dem Start kann die SIX die neuen Indizes technisch über eine API-Schnittstelle (Application Programming Interface) an ihre Kunden liefern. Für die bereits bestehenden Schweizer Indizes (SMI/SPI/SBI/SARON), die spanischen (IBEX35), nordischen und für die ESG-Indizes soll diese Art Zugriff in den nächsten Wochen möglich werden.