20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Das globale Pensionsvermögen institutioneller Pensionskassen in den 22 grössten Märkten stieg im Jahr 2020 um 11% auf 52,5 Bio. USD. Die Schweizer Pensionskassen legten trotz Corona-Pandemie um 12,5% zu. Die Verlagerung zu alternativen Anlagen setzt sich weltweit weiter fort, wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht.
Nach den neuesten Zahlen der Global Pension Assets Study des Thinking Ahead Institute stieg das globale Vermögen institutioneller Pensionskassen in den 22 grössten Märkten (die "P22") bis zum Jahresende 2020 trotz der Auswirkungen der Covid-19-Pandemie um 11% auf 52,5 Bio. USD an. Die sieben grössten Märkte (die "P7") – Australien, Kanada, Japan, die Niederlande, die Schweiz, Grossbritannien und die USA – machen 92% der P22 aus, unverändert gegenüber dem Vorjahr. Die USA bleiben der grösste Pensionskassenmarkt mit 62% des weltweiten Vermögens, gefolgt von Japan und Grossbritannien mit 6,9% bzw. 6,8%. Die Schweiz liegt mit 2,2% des Vermögens auf dem siebten Platz.
Laut der Studie gab es weltweit einen deutlichen Anstieg des Verhältnisses von Pensionskassenvermögen zum durchschnittlichen Bruttoinlandsprodukt (BIP), und zwar um 11,2% auf 80,0% Ende 2020. Dies ist der grösste Anstieg im Jahresvergleich seit Beginn der Studie im Jahr 1998 und entspricht dem Anstieg im Jahr 2009, als sich das Vermögen nach der globalen Finanzkrise erholte.
Während die Kennzahl normalerweise auf ein stärkeres Vorsorgesystem hinweise, unterstreiche der starke Anstieg auch die wirtschaftlichen Auswirkungen auf das BIP vieler Länder. In den sieben grössten Pensionskassenmärkten war der Trend sogar noch ausgeprägter: Das Verhältnis von Pensionskassenvermögen zum BIP stieg um 20% auf 147% im Jahr 2020, gegenüber 127% im Jahr zuvor. Für die Schweiz betrug der entsprechende Zuwachs im Jahresverlauf 17% und stieg auf einen Wert von 163% zum Jahresende.
Die Studie zeigt auch, dass sich die Verlagerung zu alternativen Anlagen fortsetzt und weltweit zwei Jahrzehnte des Wandels in der Asset Allokation von Pensionskassen prägt. Im Jahr 2000 waren gerade einmal 7% des P7-Pensionskassenvermögens in Privatmärkte und andere alternative Anlagen investiert, während es im Jahr 2020 bereits mehr als ein Viertel des Vermögens (26%) waren.
Diese Verschiebung geht weitgehend auf Kosten von Aktien, die in diesem Zeitraum von 60% auf 43% sanken, während die Allokation von Anleihen geringfügig von 31% auf 29% zurückging. Die durchschnittliche P7-Vermögensallokation beträgt nun 43% Aktien, 29% Anleihen, 26% Alternativen und 2% liquide Mitteln. Die Asset Allokation der Schweizer Kassen ist etwas gleichmässiger verteilt, mit Aktien 31%, Anleihen 34%, Alternativen 31% und liquide Mitteln 5%, wie weiter aus der Studie hervorgeht.
"Wir glauben, dass eine der grössten Herausforderungen für Schweizer Pensionskassen, die gleichzeitig auch Chancen bietet, im breiten Sinne die effektive Verwaltung ihrer Vermögenswerte ist", lässt sich Michael Valentine, Senior Investment Consultant bei Willis Towers Watson in der Schweiz, in der Medienmitteilung zitieren. Es sei klar, dass der unaufhaltsame "ESG-Zug" an Fahrt aufnehme – insbesondere beschleunigt durch enorme, globale Anstrengungen – und den Weg zu Netto-Null-Emissionen einschlage. "Es ist dieser Fokus auf Nachhaltigkeit, der die Vorsorgebranche in den kommenden Jahrzehnten tatsächlich prägen wird. Es wird eine massive Umschichtung von Kapital erwartet, da die Investmentwelt einen fundamentalen Wandel durchmacht, um solche 'extra-finanziellen' Aspekte in ihre Entscheidungsprozesse einzubeziehen", so Valentine.
P22 bezieht sich auf die 22 grössten Pensionskassenmärkte, die in der Studie berücksichtigt wurden: Australien, Brasilien, Chile, China, Deutschland, Finnland, Frankreich, Grossbritannien, Hongkong, Indien, Irland, Italien, Japan, Kanada, Malaysia, Mexiko, die Niederlande, Südafrika, Südkorea, die Schweiz, Spanien und die USA.
Die P7 bezieht sich auf die sieben grössten Pensionskassenmärkte (92% des Gesamtvermögens in der Studie): Australien, Kanada, Japan, die Niederlande, die Schweiz, die UK und die USA.
Alle Zahlen sind gerundet und die Zahlen für 2020 sind Schätzungen.
Marisa Hall, Co-Leiterin des Thinking Ahead Institute, weist darauf hin, dass auch in diesem sehr turbulenten Corona-Jahr 2020 die Pensionskassen stark gewachsen sind – gestützt durch anhaltende, jahrzehntelange Themen wie die Rotation von Aktien zu Alternativen und das Wachstum von DC (Beitragsprimat, oder 1e Pläne in der Schweiz), das jetzt das dominierende globale Vorsorgemodell sei. Dies zeichne das Bild einer widerstandsfähigen Branche, die sich in guter Verfassung befinde und relativ gut aufgestellt sei, um die Auswirkungen – wirtschaftlicher und anderer Art – der anhaltenden Pandemie zu überstehen. "Das ist eine gute Nachricht für Milliarden von Sparern auf der ganzen Welt. Dies sollte jedoch nicht über die wachsenden Herausforderungen hinwegtäuschen, mit denen die Entscheidungsträger konfrontiert sind, insbesondere wenn es darum geht, die Bedürfnisse und Wünsche breiterer Stakeholder-Gruppen anzusprechen und gleichzeitig weiterhin finanzielle Sicherheit für ihre Pensionskassenmitglieder zu bieten", sagt Hall.