27.11.2024, 14:11 Uhr
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Die USA, Neuseeland, Kanada und Australien bieten die besten Rahmenbedingungen für weibliches Unternehmertum, wie der Mastercard Index of Women Entrepreneurs zeigt. Die Schweiz rangiert auf Platz 5, zwei Plätze höher als im Vorjahr. Unternehmerinnen wurden von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie überproportional stark getroffen.
Die fünfte Ausgabe des Mastercard Index of Women Entrepreneurs (MIWE) hat dieses Jahr vor allem gezeigt, dass die Covid-19-Pandemie die Frauen mehr getroffen hat als die Männer. Untersucht wurden dafür die Fortschritte und Leistungen von Unternehmerinnen in 65 Ländern weltweit. Der MIWE repräsentiert damit laut eigenen Angaben 82% der weiblichen Erwerbsbevölkerung, macht anhand von öffentlich zugänglichen Daten führender internationaler Organisationen wie der OECD und der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) die sozioökonomischen Beiträge von Unternehmerinnen sichtbar und zeigt diejenigen Faktoren auf, die ihren Aufstieg fördern oder hemmen.
Nach den USA, Neuseeland, Kanada und Australien steht die Schweiz im MIWE 2021 weltweit auf Rang 5, zwei Plätze höher als im vergangenen Jahr. Die Verbesserung der Schweiz im Gesamtranking stützt sich vor allem auf das verstärkte Engagement in der Frauenförderung (+25 Plätze auf Rang 12), welche sich aus den Teilbereichen "Zugang zu Krediten für Unternehmen" (Rang 8), "Wissens- und Technologietransfer" (Rang 5) sowie "kommerzielle und professionelle Infrastruktur" (Rang 2) zusammensetzt. Allerdings zeigte nicht nur die Schweiz in diesen Bereichen starke Verbesserungen. Auch Deutschland (+21), Uruguay (+9), Kanada (+7), Taiwan (+5) und Grossbritannien (+4) konnten hierbei Punkte gutmachen.
Führend hingegen zeigt sich die Schweiz im Bereich der unternehmerischen Rahmenbedingungen für Frauen. Im Jahr 2021 stieg der Anteil an Frauen, die aufgrund aussichtsreicher Geschäftschancen ein Unternehmen gründeten, von 23,5% auf 29,9%. Gleichzeitig sank der Anteil bei Schweizer Männern von 46,6% auf 34,7%. Des Weiteren führten 2021 mehr Frauen (16.9%) ein Familienunternehmen als noch im Vorjahr (11,8%). Unterstützt wurden diese positiven Entwicklungen laut dem MIWE unter anderem durch die Qualität der Regierungsführung sowie die Zurverfügungstellung einer soliden kommerziellen und professionellen Infrastruktur während der Covid-19-Pandemie (jeweils Rang 2). Zu beachten ist hierbei, dass weltweit weniger als 10% aller staatlichen Hilfsprogramme überhaupt geschlechterspezifische Massnahmen beinhalteten.
Während die Beschäftigung von Frauen weltweit um 5,0% sank (im Vergleich: 3,9% bei Männern), und von einem massiven Rückschlag hinsichtlich Geschlechterparität aufgrund der Pandemie gesprochen wird, hat sich gemäss dem Index die Schweiz auch in diesem Bereich sehr positiv gezeigt. Laut dem Global Gender Gap Report 2021 weist die Schweiz dieses Jahr sogar den geringsten Gender Gap in ihrer Geschichte auf. Erklärt wird dies unter anderem durch einen Sprung im politischen Engagement von Frauen: Der Anteil an Frauen im Parlament stieg deutlich von 29,3% auf 38,6%. Verbesserungspotenzial besteht allerdings hinsichtlich der Anzahl weiblicher Geschäftsführerinnen und Expertinnen, wo die Schweiz auf den Plätzen 24 respektive 38 rangiert.
Globale Entwicklung
In der globalen Auswertung hat sich gemäss dem Index generell gezeigt, dass Frauen von der Covid-19-Pandemie stärker getroffen wurden als Männer. Dabei sind 90% der Frauen, die während der Krise ihre Anstellung verloren hatten, bisher nicht wieder ins Berufsleben zurückgekehrt. Diese Tendenz sowie weitere Faktoren werden die Schliessung des Gender Gaps voraussichtlich um 36 Jahre zurückwerfen.
Trotzdem zeigten sich die Frauen weltweit als widerstandsfähige, selbstbewusste und optimistische Unternehmerinnen. 14 Länder verzeichneten einen Anstieg an unternehmerischen Aktivitäten von Frauen, während in 10 Ländern die Frauen die Männer sogar überholten. Allerdings ist dabei laut den Studienautoren nicht zu unterschätzen, dass Frauen 2021 zunehmend aufgrund einer Notlage ins Unternehmertum gedrängt wurden. Dies müsse jedoch nicht zwingend eine negative Entwicklung darstellen, denn solche aus der Krise gewachsenen Projekte haben ein grosses Potenzial, sich langfristig zu gesunden und profitablen Unternehmen zu entwickeln, vorausgesetzt die Rahmenbedingungen stimmen.