23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird im...
Die Opec plus kürzt ihre Ölproduktion ab Januar um zusätzlich eine Million Barrel pro Tag. Ausserdem hat das Kartell ein neues Mitglied gewonnen: Brasilien wird der erweiterten Ölallianz im Januar beitreten.
Der Preis der Rohölsorte Brent notierte nach der Entscheidung zunächst rund 1,5 Prozent höher, gab aber die Gewinne wieder ab und rutschte sogar ins Minus, als bekannt wurde, dass es sich bei den neuen Zusatzkürzungen um freiwillige Massnahmen einzelner Mitgliedstaaten handelt. «Die Befürchtung ist, dass die effektiven Produktionskürzungen kleiner sind», sagt UBS-Analyst Giovanni Staunovo gegenüber dem Handelsblatt.
Bereits im Vorfeld des Treffens war von Kürzungen zwischen 500 000 und zwei Millionen Barrel pro Tag die Rede gewesen, wie mehrere Medien berichteten.
Saudi-Arabien als grösster Ölproduzent des Kartells wird seine freiwilligen Förderkürzungen von einer Million Barrel am Tag fortsetzen. Laut den Beschlüssen wird Algerien seine tägliche Ölproduktion ab Januar um 51 000 Barrel kürzen, Kasachstan seine um weitere 82 000 Barrel reduzieren. Kuwait nimmt pro Tag 135.000 Barrel vom Markt, Oman 42 000, der Irak will seine tägliche Förderung um 223 000 Barrel zurückfahren und Russland weitet seine Exportkürzungen auf 500 000 Barrel pro Tag aus.
Sowohl die einseitige Kürzung Saudi-Arabiens sowie die nun zusätzlichen freiwilligen Kürzungen weiterer Mitgliedstaaten sollen für das gesamte erste Quartal gelten. Damit stemmt sich die Ölallianz gegen ein mögliches Überangebot auf dem Markt im ersten Halbjahr, das zuvor von der Internationalen Energieagentur (IEA) prognostiziert wurde. Um dieses Überangebot zu verhindern, muss die Opec ihre Förderung im Vergleich zur aktuellen Menge um 500 000 Barrel pro Tag senken, rechnete Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch vor.
Laut dem monatlichen Report der Opec ist die Ölproduktion der Staaten, die keine Opec-plus-Mitglieder sind, 2023 um 1,8 Millionen Barrel pro Tag gestiegen. Der Beitritt Brasiliens zur Opec plus kommt daher zu einem willkommenen Zeitpunkt. Allerdings weist UBS-Analyst Staunovo darauf hin, dass Brasilien trotz des Beitritts zur Allianz nicht an den Produktionskürzungen teilnehmen müsse. Für die Opec plus sei es zwar positiv, einen grossen Produzenten als Mitglied zu haben, für den Ölmarkt ändere sich aber wenig, wenn Brasilien weiterhin so viel produzieren kann, wie es will.