27.11.2024, 14:11 Uhr
Ausländische Anbieter wie Apple oder Samsung haben im Oktober in der Volksrepublik China offenbar bloss 6,22 Millionen Geräte abgesetzt. Laut Berechnungen der regierungsnahen China Academy of Information and...
Mikio Kumada, Global Strategist bei LGT Capital Management, spricht in seinem neusten Kommentar über die Lage der Aktienmärkte angesichts der aktuellen Situation in Japan.
Verlässliche Prognosen fallen angesichts der ungeklärten Situation in den beschädigten Kernkraftwerken Japans schwer. Nach gegenwärtiger, erster Einschätzung könnten die Auswirkungen der Katastrophe in Japan die Finanzmärkte voraussichtlich nur kurzfristig beeinträchtigen. Zu diesem Schluss kommt, wer die Börsenentwicklung nach vergangenen Naturkatastrophen analysiert. Besonders nahe liegend ist ein Vergleich mit dem schweren Erdbeben in Kobe. Am 17. Januar 1995 mussten über 6000 Menschen ihr Leben lassen. Der Nikkei Index fiel in den darauf folgenden Monaten um 25%, erholte sich aber noch im selben Jahr. Da die Japaner ihre Vermögen aus dem Ausland zurückführten, gewann der japanische Yen fast 20% gegenüber dem US Dollar in den Monaten nach der Katastrophe. Der amerikanische Börsenindex S&P 500 zeigte sich gänzlich unbeeindruckt und erzielte eine Rendite von über 30% für das Kalenderjahr 1995. Allerdings gilt es, die weitere Entwicklung in den beschädigten Kernkraftwerken abzuwarten.
Um die Märkte zu beruhigen, wurde den Anlegern bereits Hilfe in Form von zusätzlicher Liquidität in Aussicht gestellt. Die Bank of Japan sicherte massive Unterstützung zu. Wie die Notenbank mitteilte, wird sie alles tun, um die Stabilität der Finanzmärkte zu sichern und Liquidität bereitzustellen. Es sei eine Arbeitsgruppe zur Beobachtung der Folgen auf die Banken gebildet worden. Auch die hohe Staatsverschuldung Japans sollte kein Hindernis an einer raschen Erholung der Finanzmärkte darstellen. Da der Staat hauptsächlich bei der eigenen Bevölkerung verschuldet ist, konnte sich Japan an den Märkten immer ohne Problem refinanzieren.
Wir sehen zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Anlass, unsere Positionierung zu verändern und bleiben vorerst neutral bis leicht übergewichtet in Aktien investiert.