20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Die US-Wettbewerbsaufsicht FTC wollte den 69 Milliarden Dollar schwere Deal mit Gamehersteller Activision per einstweiliger Verfügung stoppen. Damit ist sie gescheitert – Microsoft kann nun die Gross-Übernahme vollziehen.
Richterin Jacqueline Scott Corley in San Francisco wies den Antrag der US-Regierung ab, den Deal mit einer einstweiligen Verfügung zu blockieren.
Corley stellte klar, dass ihre Entscheidung kein finales «Okay» für die Übernahme insgesamt darstellt. Die Zuständigkeit des Gerichts in diesem Fall sei eng begrenzt, sagte sie. Gleichzeitig warf sie der Wettbewerbsbehörde FTC vor, in ihrem Antrag nicht ausreichend argumentiert zu haben, warum die Fusion den Wettbewerb einschränken würde.
Die FTC hatte argumentiert, Microsoft könnte die Übernahme nutzen, um Spiele von Activision exklusiv nur für die eigenen Plattformen verfügbar zu machen und so den Wettbewerb einzuschränken. Ein FTC-Sprecher sagte zur Entscheidung von Richterin Corley: «Wir sind von diesem Ergebnis enttäuscht, da dieser Zusammenschluss eine klare Bedrohung für den offenen Wettbewerb bei Cloud-Gaming, Abonnementdiensten und Konsolen darstellt.»
Die 69 Milliarden Dollar teure Übernahme ist eine der grössten Fusionen im Gaming-Markt. Microsoft ist in dem Geschäft unter anderem mit seiner Spielekonsole Xbox aktiv. Activision Blizzard steht hinter erfolgreichen Spielen wie «Call of Duty», «Overwatch» und «Candy Crush».
Nach Bekanntgabe der Entscheidung des Gerichts legte die Aktie von Activision Blizzard um mehr als zehn Prozent zu und erreichte mit rund 92 Dollar je Papier den höchsten Wert seit zwei Jahren. Microsoft hatte sich bereit erklärt, den Spielehersteller für 95 Dollar pro Aktie zu kaufen.
Auch ausserhalb der USA ist die Übernahme umstritten. Grossbritanniens Kartellwächter legten im April ein Veto ein. Die Wettbewerbshüter der EU-Kommission stimmten der Transaktion hingegen unter Auflagen zu.
Microsoft-Präsident Brad Smith begrüsste die Entscheidung des Gerichts in San Francisco: «Wir sind dem Gericht für diese schnelle und gründliche Entscheidung dankbar und hoffen, dass andere Gerichtsbarkeiten weiterhin auf eine zeitnahe Lösung hinarbeiten werden.»
Die beiden Unternehmen wollen die Übernahme bis zum 18. Juli abschliessen. Weitere Gerichtsverfahren sind aber hängig. Die FTC hat unter anderem die Möglichkeit, gegen das Urteil in San Francisco Rechtsmittel einzulegen.