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Manager europäischer Aktienfonds ändern Taktik

15.05.2009, 12:12 Uhr

Die stark volatilen europäischen Aktienmärkte haben laut einem Bericht von Standard & Poor’s Fund Services die Fondsmanager im ersten Quartal 2009 zu einem Kurswechsel bewogen.

“Zwischen Februar und März 2009, als die meisten unserer Interviews stattfanden, schlug die negative Grundstimmung des Marktes um in eine Angst, ein Bärenmarktrallye zu verpassen“, konstatierte Deborah Boys, die verantwortliche S&P Analystin in ihrem Jahresüberblick über den europäischen Aktiensektor. “Dieses Marktrallye ist inzwischen in Gang, auch wenn es stark getrieben wird von der Notwendigkeit, Verkaufspositionen zu decken. Die überprüften Fonds waren mehrheitlich noch immer defensiv positioniert, aber die Märkte bewegen sich schnell“, führte Deborah Boys weiter aus.

S&P Fund Services hat die Zwölfmonatsperiode zwischen 1. Februar 2008 bis zum 1. Februar 2009 analysiert und insgesamt 153 europäische Aktienfonds unter die Lupe genommen. 14 davon wurden hochgestuft, bei 13 wurde das Rating reduziert. Von den 14 höher gerateten Fonds erhielten drei neu die Höchstnote AAA. Es handelt sich um den GAM Star Continental European Equity Fund, den GAM Star European Equity Fund und den Threadneedle IF – European Smaller Companies Fund.

2008 waren insbesondere Fondsmanager mit einem top-down-Ansatz erfolgreich, wie etwa Chris Rice und Steve Cordell von Cazenove oder William Davies von Threadneedle. Diese Manager zeichneten sich vor allem durch gutes Timing aus, indem sie etwa rechtzeitig in Aktien des Gesundheitssektors investierten, die das Rallye zum Ende der Berichtsperiode hin beschleunigt hatten.

Manager, die sich auf etablierte, langfristige Wachstumstitel konzentriert hatten, waren ebenfalls erfolgreich. Dazu gehörten Comgest und Vontobel sowie Dirk Enderlein’s Fonds für die Allianz. “Die Performance dieser Fonds wurde sehr stark von Einzeltiteln und von der Ausrichtung auf nicht-zyklische Sektoren getrieben. Dies entsprach genau der optimalen Positionierung”, sagte Boys.

Auch auf Value bedachte Investoren mit einem thematischen Ansatz wie John Bennet von GAM oder Raj Shant von BNY Mellon’s waren in der Lage, trotz der veränderten Marktlage Outperformance zu erzielen. Eher pragmatisch und flexibel agierende Manager hingegen bekundeten Schwierigkeiten. “Diese Manager sind zwar in der Lage, Mehrwert aufgrund solider Titelauswahl zu generieren, sind aber gefordert, wenn das Umfeld zu volatil wird”, ergänzte Boys.

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