14.11.2024, 08:43 Uhr
Die Swiss Re hat im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch erlitten. Schuld daran ist das US-Haftpflichtgeschäft. Zudem schlugen Naturkastrophen zu Buche. Nach einer Gewinnwarnung in der vergangenen Woche war der Markt...
Die starken Verwerfungen an den Finanzmärkten der jüngsten Vergangenheit haben eine ungewöhnlich hohe Unsicherheit und eine beispiellose Volatilität ausgelöst. Sie haben aber auch in einzelnen Bereichen vielversprechende Opportunitäten hervorgebracht, wie der neuste Research-Bericht eines weltweit führenden Anbieters im Bereich alternative Anlagen ergeben hat.
Im heute veröffentlichten Jahresrückblick und dem Ausblick für die Hedge-Fund-Branche schreibt Man Investments, dass noch weitere grössere Herausforderungen, aber auch Chancen, für Hedge Funds zu erwarten sind.
Die Analysten des Unternehmens rechnen damit, dass im nächsten Jahr unter anderem jene Hedge Fund-Strategien florieren werden, die liquide und transparente Strategien verfolgen, zum Beispiel Global Macro und Managed Futures.
Thomas Della Casa, Head of Research, Analysis & Strategy Group von Man Investments, kommentiert: Das globale Finanzsystem war in diesem Jahr gravierenden und fundamentalen Verwerfungen ausgesetzt. Niemand kann exakt vorhersagen, wie die weitere Entwicklung vonstatten gehen wird. Die meisten Kommentatoren hatten fast nur die Probleme im Blickfeld. Es lohnt sich jedoch, die Bereiche näher anzuschauen, in denen erfahrene Hedge Fund- Manager im nächsten Jahr attraktive Renditen erzielen können. Das Ausmass der Veränderungen eröffnet unseres Erachtens substanzielle Chancen in mehreren Bereichen, einige davon sind beispiellos.
Die drei wichtigsten Krisenherde sind eng miteinander verflochten. Die Kreditklemme, die Probleme der Banken und der Einbruch am Wohnimmobilienmarkt haben in vielen der führenden Volkswirtschaften tiefe Spuren hinterlassen. Es kann kein Zweifel mehr bestehen, dass sich mehrere Länder bereits in einer tiefen Rezession befinden, und es gibt Indizien, dass die Deflation das nächste grosse Problem sein könnte. Die Lage wird noch verschärft durch das Anlegervertrauen, das auf einem historisch tiefen Niveau liegt.
Das Umfeld ist zwar schwierig, doch wir finden jetzt eine Situation vor, in der viele Vermögenswerte sehr attraktiv bewertet sind und unter ihrem inneren Wert gehandelt werden. Das De-Leveraging des Finanzsektors hat zu Notverkäufen in erheblichem Umfang geführt und die Preisunterschiede auf ein sehr hohes Niveau getrieben. Thomas Della Casa erläutert: Nehmen wir als Beispiel den Kreditmarkt, wo mittelfristig eine Preisanpassung auf ein realistischeres Niveau stattfinden wird. Die Marktvolatilität wird jedoch hoch bleiben und die Entschuldung bis 2009 anhalten. Diese Anpassung wird für Manager mit robusten Bilanzen neue Chancen eröffnen.
Obwohl viele Hedge Funds in diesem Jahr zu kämpfen hatten, erzielten einige Bereiche, darunter Managed Futures, konstant hohe Gewinne. Thomas Della Casa ist überzeugt, dass dies auch 2009 so sein könnte: Die starke direktionale Volatilität und die Neubewertungen werden neue Trends hervorbringen. Dies ist ein Szenario, in dem Managed Futures und handelsorientierte Strategien traditionell gut abschneiden.
Im Bericht wird Global Macro als ein Bereich bezeichnet, den es zu beobachten gilt. Dort führt der verbreitete diskretionäre Ansatz zu robusten Renditen bei Managern, die ausgewiesene Fähigkeiten und starke Überzeugungen haben. Die Verwerfungen in diesem Jahr werden wahrscheinlich zahlreiche Marktbewegungen auslösen, die solche Manager gewinnbringend ausnutzen können.
Thomas Della Casa schliesst mit dem Fazit: Niemand sollte die Probleme unterschätzen, vor denen der Finanzsektor steht. Doch für die besten und diszipliniertesten Hedge Fund-Manager sind gute Voraussetzungen gegeben, um das Kapital der Anleger zu schützen und von den umfassenden Anpassungen der Weltmärkte zu profitieren. In dem Bericht wird zudem darauf hingewiesen, dass der Konsolidierungsprozess der Hedge Fund-Branche die nächsten zwei Jahre anhalten wird.