22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Mit dem Ausbruch der US-Immobilienkrise im August letzten Jahres ging auch eine deutliche Ausweitung der Kreditspreads einher. Dies bedeutet, dass die Differenz zwischen den Renditen für zehnjährige Staatsanleihen und ebenso lang laufenden Unternehmensanleihen sich auszuweiten begann und somit die Performance von Unternehmensanleihen schlechter als jene von Staatsanleihen war.
Die Kreditspreads hatten bis zum Ausbruch der Krise historische Tiefstwerte erreicht: Für eine Unternehmensanleihe in der Qualitätsstufe "Investment Grade" war der Zinssatz gerade einmal eineinhalb Prozentpunkt höher als für Staatsanleihen. Dieser ungewöhnlich tiefe Aufschlag für Unternehmensanleihen deutete auf eine Überhitzung in diesem Segment hin. In der Zwischenzeit beträgt der Aufschlag beinahe rekordhohe 3.5 Prozentpunkte. Interessant ist zudem, dass hauptsächlich die Obligationen von Banken an dieser Ausweitung schuld sind und weniger Unternehmen anderer Branchen.
Ist nun der Einstiegszeitpunkt gekommen? Unsere Untersuchungen zeigen, dass sich Unternehmensanleihen nicht wesentlich anders verhalten als Aktien. Wenn Aktien schlecht laufen, dann gilt dies auch für Unternehmensanleihen. Steigt hingegen die allgemeine Risikobereitschaft der Investoren, dann ist auch der Zeitpunkt für Unternehmensanleihen gekommen.
In unserem Hauptszenario gehen wir davon aus, dass die Aktienmärkte noch einige Zeit mit hoher Volatilität seitwärts tendieren, bevor ab Sommer eine Stabilisierung zu erwarten ist. Wir sehen deshalb davon ab, zum jetzigen Zeitpunkt Unternehmensanleihen zu empfehlen. In Zinsbereich eines Portefeuilles sollte deshalb bis auf weiteres auf hochqualitative Obligationen bei eher kürzeren Laufzeiten geachtet werden.