Kein Interesse mehr für Offshore-Windparks

Trotz den Subventionen gab es kein einziges Gebot für neue Windparks. (Bild Shutterstock/Teun van den Dries)
Trotz den Subventionen gab es kein einziges Gebot für neue Windparks. (Bild Shutterstock/Teun van den Dries)

Rückschlag für die britischen Klimaziele: Bei der jährlichen Ausschreibung für den Bau von der Regierung subventionierter Offshore-Windfarmen in Grossbritannien hat es kein einziges Gebot gegeben. Das bestätigte die Regierung nach Ablauf des Bewerbungszeitraums.

08.09.2023, 15:13 Uhr
Nachhaltigkeit

Redaktion: AWP

Ausgeschrieben waren Verträge für den Bau von Windparks vor der britischen Küste mit einer Gesamtkapazität von fünf Gigawatt. Bei dem Programm werden staatliche Unterstützung für den Bau in Millionenhöhe sowie ein garantierter Preis für die Abnahme von Strom angeboten.

Tiefe Garantie, hohe Teuerung

Britische Medien berichteten unter Berufung auf Branchenkenner, der von der Regierung in Aussicht gestellte garantierte Strompreis sei zu niedrig gewesen, um die durch Inflation gestiegenen Kosten zu decken. Der Garantiepreis lag der BBC zufolge bei 44 Pfund (51,3 Euro) pro Megawattstunde.

Die Regierung in London stellte den Bieterwettbewerb angesichts knapp 100 vergebener Verträge in den Bereichen Solarenergie, Onshore-Windkraft und erstmals auch Geothermie dennoch als Erfolg dar. Das Fehlen von Geboten bei Offshore-Projekten entspreche Ergebnissen in Deutschland und Spanien und sei Folge «des globalen Anstiegs der Inflation und der Auswirkung auf Zuliefererketten», hiess es in einer Mitteilung des Energieministeriums in London.

Nach Angaben von RWE aus Deutschland und Vattenfall aus Schweden sind die Kosten für Offshore-Windprojekte um rund 40 Prozent gestiegen. Vattenfall hatte kürzlich eine Pause eingelegt bei der Entwicklung eines Projekts, für das es bei der britischen Auktionsrunde im vergangenen Jahr den Zuschlag bekommen hatte. Bei der Vergabe 2022 waren die meisten Förder-Kapazitäten noch an Entwickler von Offshore-Windparks gegangen. Dieses Jahr führen Solarenergie-Projekte die Liste an, gefolgt von Windkraftanlagen an Land. Die Flaute bei der Auktion von Offshore-Windkraft-Lizenzen hinterliess 2023 aber deutliche Spuren: Insgesamt ging die Kapazität der Projekte für erneuerbare Energien von elf Gigawatt im vergangenen auf 3,7 Gigawatt in diesem Jahr zurück.

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