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Jungfraubahnen: Trotz Mehrertrag sinkt der Gewinn leicht

Auch die Skisaison ist erfreulich verlaufen. Im Juni steht für die Jungfraubahnen ein Führungswechsel an. (Bild: Shutterstock.com/reisegraf.ch)
Auch die Skisaison ist erfreulich verlaufen. Im Juni steht für die Jungfraubahnen ein Führungswechsel an. (Bild: Shutterstock.com/reisegraf.ch)

Die Jungfraubahn-Gruppe hat 2024 mehr umgesetzt. Erstmals beförderte das Unternehmen wieder mehr Gäste aufs Jungfraujoch als vor Corona. Gestiegene Kosten führten aber zu einem etwas tieferen Gewinn. Dennoch winkt den Aktionären eine klar höhere Dividende.

03.04.2025, 09:01 Uhr

Redaktion: awp/hf

Der Betriebsertrag der Jungfraubahnen kletterte im vergangenen Jahr um 6,0 Prozent auf 294,7 Mio. Franken. Dabei profitierte das Unternehmen von einer Zunahme der Gästezahlen. Der Verkehrsertrag lag mit 205,1 Mio. um 4,7 Prozent über dem Vorjahreswert.

Mit 1,06 Millionen Gästen auf dem Jungfraujoch waren es nicht nur gut 5 Prozent mehr als im Vorjahr, sondern auch knapp mehr als im letzten Vor-Corona-Jahr 2019, wie die Gruppe bereits im Januar mitteilte. Nur 2018 waren es noch mehr.

Die Gruppenreisen hätten fast wieder das Niveau von vor Corona erreicht, meldet die Gruppe. Gleichzeitig sei ein weiterer Anstieg von Gästen aus den USA, Indien und Südostasien zu verzeichnen.

Gewinn sinkt nach Rekord um 3,9 Prozent

Bei den Erlebnisbergen verzeichneten die Firstbahn, die Harderbahn und die Bergbahnen Lauterbrunnen-Mürren neue Rekorde. Auch der Start in die Wintersaison 2024/25 war der beste der Geschichte. Bis Ende 2024 verzeichnete die Jungfrau Ski-Region 218'500 «Skier Visits» bzw. Ersteintritte.

Noch stärker als der Ertrag sind im vergangenen Jahr jedoch die Kosten gestiegen. Der Betriebsaufwand belief sich auf 160,4 Mio. Franken. Das sind fast 16 Prozent mehr als im Vorjahr. Die Personalkosten waren mit 78,6 Mio. um gut 10 Prozent höher. Hinzu kam ein gestiegener Sachaufwand wegen höherer Strompreise und teurere Warenkosten in den Shops und in der Gastronomie.

Nach den Rekordwerten im Vorjahr fiel deshalb der Gewinn etwas tiefer aus. Der Betriebsgewinn (EBITDA) sank um 3,6 Prozent auf 134,4 Mio. Franken. Die EBITDA-Marge lag bei 45,6 nach 50,1 Prozent im Vorjahr. Der Reingewinn kam auf 76,5 Mio. Franken zu stehen, ein Rückgang von 3,9 Prozent. Dennoch können sich die Aktionäre auf eine gut 15 Prozent höhere Dividende von 7,50 Franken freuen.

Erwartungen erfüllt

Die Erwartungen der Analysten wurden damit auf allen Stufen zumindest leicht übertroffen. Vor allem lag die Dividende über den Prognosen. Gemässe AWP-Konsens wurde hier ein Wert nur knapp über Vorjahr erwartet.

Der Start ins neue Jahr 2025 scheint geglückt zu sein. In den ersten drei Monaten wurden bereits wieder 123'227 Gäste aufs Jungfraujoch befördert. Das sind 4,4 Prozent mehr als in der Vorjahresperiode.

Erfreulich seien auch die Zahlen der Firstbahn und der Bergbahnen Lauterbrunnen-Mürren. Die Harderbahn startet am 5. April in die neue Saison.

Stolze Dividendenrendite

Weiter gut verlaufen ist nach dem Rekordstart auch die Skisaison. Seit dem frühen Schneefall Ende November blieb der Wintersportbetrieb durchgehenden offen. So zählte die Jungfraubahn-Gruppe bis am Ende März knapp 1,12 Mio. Skier Visits. Das sind 3,7 Prozent mehr als in der Vergleichsperiode 2023/2024.

Die Aktien rentieren mit der deutlich höheren Dividende attraktive 4 Prozent. Sie litten am Donnerstag unter dem schwachen Gesamtmarkt nur wenig und gaben am Donnerstagvormittag 0,7 Prozent auf 188.60 preis. Ein Höchst hatten die Titel vor einem Jahr mit 210.50 Franken erreicht. Davon ist der aktuelle Kurs, der sich von einem Tief im Oktober aufgerappelt hat, noch knapp 12 Prozent entfernt. Jungfraubahnen gelten für viele Anlegerinnen und Anleger als Lieblingspapiere.

Führungswechsel im Juni

Dieses Jahr profitieren die Aktionäre zusätzlich zur Dividende von einer verbilligten Fahrt für zwei Personen aufs Jungfraujoch. Es ist auch eine Art Abschiedsgeschenk des langjährigen CEO Urs Kessler, dessen Expansions- und Tatkraft seinesgleichen sucht. Jüngstes Grossprojekt der Gruppe ist eine neue Seilbahn-Verbindung von Grindelwald Bahnhof auf den First.

Kessler (63) gab sein Debüt bei den Jungfraubahnen im Jahr 1987 und tritt im Juni zurück. Sein Nachfolger ist Oliver Hammel. Der 41-Jährige kommt vom Vertriebsspezialist DKSH, mit Sitz in Thailand verantwortlich für den Geschäftsbereich Technologie für die Märkte Thailand, Laos, Kambodscha und Myanmar. Er werde in das gut etablierte Unternehmen einen Blick von aussen einbringen, kommentierte er zum Zeitpunkt seiner Ernennung.

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