IPO’s: Drastischer Rückgang in China

In China (einschliesslich Hongkong) wurden laut EY nur noch 170 Neuemissionen gezählt. Das waren weniger als halb so viele wie ein Jahr davor. (Bild ADRIAN3388/Shutterstock)
In China (einschliesslich Hongkong) wurden laut EY nur noch 170 Neuemissionen gezählt. Das waren weniger als halb so viele wie ein Jahr davor. (Bild ADRIAN3388/Shutterstock)

Während in den USA und Europa die Zahl der Börsengänge im laufenden Jahr noch zugenommen hat, ist das Geschäft in China eingebrochen. Dort sanken die Erlöse gegenüber dem Vorjahr laut EY um 65 Prozent.

18.12.2024, 14:33 Uhr
Banken | Finanzplätze | Konjunktur

Redaktion: sw

Das aktuelle IPO-Barometer des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens EY zeigt: Auch im vierten Quartal 2024 war der globale IPO-Markt von sehr unterschiedlichen Entwicklungen geprägt: Insgesamt gingen in diesem Quartal weltweit zwar nur 343 Unternehmen an die Börse – 7 Prozent weniger als im Vergleichsquartal des Vorjahres 2023. Hingegen stieg das Emissionsvolumen um 70 Prozent auf 43 Milliarden US-Dollar.

Auf das Gesamtjahr bezogen ergibt sich ein ähnliches Bild: Die Zahl der IPOs sank weltweit um 10 Prozent auf 1215, das Emissionsvolumen schrumpfte gleichzeitig um 4 Prozent auf rund 121,2 Milliarden US-Dollar. «2024 haben sich die IPO-Märkte weltweit unterschiedlich entwickelt: Während in Europa und den USA deutlich mehr Kapital in Börsengänge investiert wurde, gingen die Aktivitäten in Asien deutlich zurück», sagt Tobias Meyer, Leiter Transaction Accounting und IPO Services EY Schweiz.

Europa: Weniger aber grössere Deals

Der US-Markt wuchs 2024 deutlich auf 183 Transaktionen (Vorjahr: 127), das Gesamtvolumen stieg von 22,2 Milliarden auf 32,7 Milliarden US-Dollar. Ebenfalls positiv war die Entwicklung in Europa, wo zwar die Zahl an Transaktionen von 148 auf 125 leicht zurückging, zugleich aber das Emissionsvolumen um mehr als 40 Prozent auf 19,1 Milliarden US-Dollar anstieg.

In China (einschliesslich Hongkong) wurden laut EY nur noch 170 Neuemissionen gezählt. Das waren weniger als halb so viele wie ein Jahr davor. Der Gesamtwert sank im Jahresvergleich von über 57 auf 19,8 Milliarden US-Dollar. Das Minus von 65 Prozent ist der grösste Rückgang unter allen relevanten Börsenplätzen und zieht naturgemäss die Zahlen des globalen Marktes nach unten.

Tech bleibt vorne

Beim Blick auf die Branchen dominierten weiterhin Technologieunternehmen, gefolgt von Firmen aus dem Sektor Advanced Manufacturing. Techfirmen kamen auf 211 Deals mit einem Emissionsvolumen von knapp 23,6 Milliarden US-Dollar, bei Advanced Manufacturing waren es 174 mit einem Volumen von 9,2 Milliarden US-Dollar.

Im Jahr 2024 lag der Anteil der Börsengänge von Unternehmen aus den Portfolios von Private-Equity- und Venture-Capital-Fonds weltweit bei 12 Prozent aller IPOs und 46 Prozent beim Platzierungsvolumen.

Galderma auf Platz fünf

Der einzige klassische Börsengang der Schweiz war derjenige von Galderma im März dieses Jahres. Global gesehen, rangiert das Galderma-IPO mit seinem Volumen von rund 2,6 Milliarden US-Dollar auf dem fünften Platz. Grössere IPOs gab es in diesem Jahr nur in den USA mit Lineage Inc (5,1 Milliarden US-Dollar), China mit Midea Group (4,6 Milliarden US-Dollar), Indien mit Hyundai Motor India (3,3 Milliarden US-Dollar) und Spanien mit Puig Brands (2,9 Milliarden US-Dollar).

Zudem kehrte Sunrise im November nach vierjähriger Abwesenheit mittels einer Abspaltung vom Mutterkonzern Liberty Global an die Schweizer Börse SIX zurück und startete den Handel mit einer Marktkapitalisierung von rund 3,5 Milliarden US-Dollar.

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