23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird im...
Für viele Anleger ist es eine Glaubensfrage, ob sie Wachstums- oder Substanztitel bevorzugen. In der investrends.ch-Umfrage haben sich 43,2 Prozent dafür ausgesprochen, vermehrt auf Value-Aktien zu setzen.
Der Investment-Guru Warren Buffett schwört noch heute auf die Value-Investing-Strategie, die ihn zu einem der reichsten Menschen der Welt machte. Dennoch ist die Zahl ihrer Anhänger überschaubar. Value-Investoren schauen nicht primär auf den Aktienkurs, sondern ermitteln den inneren Wert bzw. die Qualität eines Unternehmens. Gesucht wird nach Unternehmen, deren Börsenwert deutlich unter ihrem Buchwert liegt.
Value Investoren schwimmen daher oft gegen den Strom und kaufen, wenn die anderen gerade panisch verkaufen. Denn während die Börsenkurse teils stark schwanken, bleibt der innere Wert eines Unternehmens meist relativ stabil. Seit rund elf Jahren, also seit der jüngsten Finanzkrise, stehen diese Aktien im Schatten von Papieren, die wegen des hohen Wachstums der jeweiligen Firmen gekauft werden. Seit 2008 haben Wachstumsaktien einen unglaublichen Lauf hingelegt, hauptsächlich wegen der Erfolge von US-Technologiewerten wie Amazon, Alphabet, Apple oder Facebook.
Investrends.ch hat die Leserinnen und Leser gefragt, ob man jetzt angesichts der wirtschaftlichen und politischen Entwicklungen vermehrt auf Value-Aktien setzen soll. 43,2% sprachen sich dafür aus, aktuell vermehrt auf die Substanz-Valoren zu setzen. 24,3% fanden, eher weniger ins Portfolio zu nehmen und 32,4% würden die Gewichtung beibehalten.
Zwar sind Value-Aktien so billig wie noch nie und Value-Verfechter glauben vor allem auch wegen der hohen Bewertungen der Tech-Aktien, dass ihre Stunde gekommen sei. Doch mit den Signalen aus der globalen Geldpolitik und insbesondere durch die Verzögerung der Zinswende sowohl in den USA als auch in der EU sowie dem nachlassenden Wachstum der Weltkonjunktur haben sich laut Experten die Rahmenbedingungen für Value-Aktien weiter eingetrübt.
Nach Ansicht etwa von J.P. Morgan sind vier Dinge nötig, um Value-Aktien ein nachhaltiges Comeback zu ermöglichen: Eine Beschleunigung des globalen Wirtschaftswachstums, die verstärkte Förderung des Wettbewerbs durch Regulierungsbehörden, eine Stabilisierung der von aktiven Managern verwalteten Vermögensvolumen sowie eine Verringerung der wirtschaftspolitischen Unsicherheit.
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