22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Immer mehr Investoren glauben, mit ESG-Investments Überrenditen erzielen zu können. Die systematische Analyse sowie das Reporting werden bei nachhaltigen Anlagen allerdings als Herausforderung wahrgenommen, wie aus einer aktuellen Studie hervorgeht.
Natixis Investment Managers hat Finanzberater, Privatanleger, institutionelle Investoren und professionelle Fondskäufer weltweit zu Investitionen im Bereich ESG (Environment, Social und Governance) befragt. Die Ergebnisse zeigen, dass 59 Prozent der Finanzberater, 57 Prozent der Fondsselektoren und 56 Prozent der institutionellen Investoren glauben, mit ESG-Strategien Alpha erzielen zu können. Zudem sind sie der Auffassung, unter Berücksichtigung von ESG-Kriterien soziale und Governance-Risiken besser in den Griff zu bekommen. Mehr als die Hälfte (56 %) der Privatanleger ist der Meinung, mit Unternehmen, die ein höheres Mass an Integrität aufweisen, eine bessere Performance erzielen zu können.
Bei der Umsetzung von ESG-Strategien dominieren Institutionelle Investoren. 66 Prozent dieser Investorengruppe sind überzeugt, dass Nachhaltigkeit sich in den kommenden fünf Jahren zum Standard im Portfoliomanagement entwickeln wird. Vor einem Jahr glaubten 60 Prozent an diese Entwicklung. 46 Prozent der Grossanleger halten die Nachhaltigkeitsanalyse inzwischen für genauso wichtig wie die klassische fundamentale Analyse.
Institutionelle Anleger nutzen bereits eine grosse Bandbreite an ESG-Strategien und integrieren entsprechende Kriterien in ihren Analyseprozess. Darüber hinaus hält Nachhaltigkeit zunehmend Einzug am gesamten Fondsmarkt. 65 Prozent der Fondskäufer nutzen ESG-Investments im Rahmen ihrer Anlagepraxis. 28 Prozent von ihnen setzen auf die vollständige Integration von ESG-Kriterien und 22 Prozent wenden Ausschlussverfahren an. Impact Investing findet bei 15 Prozent Anwendung. Ebenfalls 15 Prozent wählen den Best-In-Class-Ansatz.
«Wie bei den meisten Innovationen im Investmentbereich haben institutionelle Investoren sich auch beim ESG-Investing an die Spitze gestellt",
erklärt Timo Paul, Managing Director Deutschschweiz bei Natixis Investment Managers und fügt an, dass sechs von zehn Unternehmen ESG-Ansätze bereits in ihre Portfolios integriert haben. Die Mehrheit (55 %) plane, die ESG-Allokation im Jahr 2019 zu erhöhen.
Auch bei Privatanlegern besteht die Nachfrage nach ESG-Anlagemöglichkeiten. Vor allem Anleger aus der Gruppe der sogenannten Generation X (48 %) sowie aus der Gruppe der Millennials (56 %) vertrauen darauf, dass mittels nachhaltiger Investments ein positiver Beitrag zur Bewältigung globaler Herausforderungen erbracht werden könne. In der Gruppe der Baby-Bommer waren lediglich 41 Prozent dieser Meinung.
Laut der Studie besteht allerdings ein hoher Bedarf an verbesserten ESG-Messverfahren sowie an entsprechenden Reportings. 68 Prozent der Finanzberater gaben an, im Falle verbesserter Daten und Reportings verstärkt ESG-Produkte empfehlen zu wollen. Laut den Experten von Natixis übersteigt die Nachfrage nach ESG-Strategien gegenwärtig das Angebot. Künftig werden Anleger jedoch mehr Klarheit über ESG-Strategien, deren Umsetzung sowie über deren Vorteile zu Gunsten der Anlageperformance und der Gesellschaft benötigen, sagt Jean Raby, CEO von Natixis Investment Managers.
"Daher braucht es bessere Taxonomie- und Kennzeichnungsstandards in der gesamten Branche und mehr Transparenz beim Reporting von klimarelevanten und anderen ESG-Kriterien."
Bei allen Befragten, insbesondere aber bei Privatanlegern, besteht der Wunsch, Investments mit ihren Wertevorstellungen zu verknüpfen. 81 Prozent der Studienteilnehmer äusserten sich in diesem Sinne, wobei sie dabei nicht auf eine solide Rendite verzichten möchten: Mehr als die Hälfte der Befragten sagten, dass die Performance eines Investments einen hohen Stellenwert für sie habe. 59 Prozent der institutionellen Investoren und 52 Prozent der Fondsselektoren geben an, dass die Verknüpfung der Kapitalanlage mit den Werten ihres Unternehmens der wichtigste Grund für ESG-Investments ist.
Weltweit spielen Umweltaspekte bei den professionellen Investoren die grösste Rolle bei der Berücksichtigung von ESG-Kriterien. Befragt nach den wichtigsten Motiven für die Integration von ESG-Strategien, benannten 76 Prozent von ihnen den Umweltschutz. Für 70 Prozent haben Governance-Aspekte, und für 61 Prozent soziale Erwägungen eine herausgehobene Bedeutung. Auch für Fondsselektoren spielen Umweltgründe mit 80 Prozent eine wichtige Rolle.