22.11.2024, 09:55 Uhr
Papst Franziskus schickt einen ungewöhnlichen Brief an seine Kardinäle. Das Rentensystem werde mittelfristig nicht mehr funktionieren. Auch sonst zeigen sich die Geldsorgen im Vatikan.
Über-60-Jährige besitzen mehr als die Hälfte aller Zürcher Immobilien. Der Generationentransfer schafft in den nächsten Jahrzehnten ein zusätzliches Angebot von rund 30'000 Einfamilienhäusern und 100'000 Wohnungen. Im Kanton Zürich erwartet die Zürcher Kantonalbank 2021 ein Preiswachstum von 4%, schweizweit von 3%.
Die Preise für Wohneigentum sind 2020 kräftig gestiegen: Im Kanton Zürich haben sie um 4% zugenommen – schweizweit gar um 5%. Ursina Kubli, Leiterin Immobilien-Research der Zürcher Kantonalbank (ZKB), sieht dafür drei Gründe: "Erstens sind die tiefen Hypothekarzinsen ein wichtiger finanzieller Ansporn, ein Eigenheim zu erwerben. Zweitens ist das Angebot knapp, da sich die Bauindustrie nach wie vor auf Mietwohnungen konzentriert, während viele ältere Verkaufswillige mit der Veräusserung zögern. Drittens hat die persönliche Wohnsituation in der Pandemie zunehmend an Bedeutung gewonnen."
Im Kanton Zürich waren 2020 auf Homegate rund 13% weniger Eigenheime ausgeschrieben als im Jahr zuvor. Damit wurde die grosse Nachfrage nach Wohneigentum bei weitem nicht gestillt. Trotz prekärer Konjunkturlage und entsprechend ungewisser Arbeitsmarktaussichten gibt es weiterhin viele Kaufwillige. Eine mögliche Erklärung liege darin, so die ZKB-Experten, dass die Pandemie die einzelnen Branchen sehr unterschiedlich tangiere und die für den Eigenheimsektor relevanten Lohnsegmente bisher wenig betroffen waren. Damit blieben die Hauptgründe für steigende Immobilienpreise auch über die Corona-Krise hinweg bestehen.
Das knappe Angebot lässt manchen Eigenheimwunsch unerfüllt. Insbesondere bei Einfamilienhäusern ist der Neubau in den vergangenen Jahren praktisch zum Erliegen gekommen. Der einzige Lichtblick liege in der Hoffnung, einst ein Haus einer älteren Person übernehmen zu können. Laut ZKB besitzen aktuell die Über-60-Jährigen im Kanton Zürich rund 54'000 Einfamilienhäuser und 158'000 Wohnungen. Dies sind über die Hälfte aller Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen. Bei Mehrfamilienhäusern sind es sogar mehr als 80%. Was die Über-60-Jährigen nicht innerhalb der Familie weitergegeben, landet früher oder später im Verkauf. Die Anzahl der künftigen Liegenschaftsverkäufe wird das Angebot und damit die Immobiliensituation in Zukunft massgeblich prägen.
Handänderungen von Liegenschaften mit einer Finanzierung bei der Zürcher Kantonalbank zeigen, dass fast jedes zweite Einfamilienhaus innerhalb der Familie bleibt und von dieser in der Regel selbst bewohnt wird. Für viele Familien sei es eine Herzensangelegenheit, Häuser in der Familie zu halten und die nächste oder sogar übernächste Generation darin aufwachsen zu sehen, so die ZKB. Die gute Nachricht für diejenigen, welche von einem Haus träumen und nicht das Glück haben, ein Haus innerhalb der eigenen Familie erwerben zu können: In den nächsten 25 Jahren dürften die Über-60-Jährigen rund 30'000 Einfamilienhäuser auf dem freien Markt veräussern.
Beim Stockwerkeigentum sind die Aussichten für die Suchenden noch besser. Das Interesse von Familien an dieser Art Immobilie scheint laut ZKB insgesamt etwas weniger ausgeprägt als bei einem Einfamilienhaus. Bleibt eine ältere Eigentumswohnung innerhalb der Familie, wird sie relativ häufig vermietet (42%). 62% aller Erbschaften werden jedoch am freien Markt verkauft. In den nächsten 25 Jahren dürften folglich rund 100'000 Wohnungen allein von den Über-60-Jährigen auf den Markt kommen. Dies wäre ein jährliches Zusatzangebot von 4'000 Eigentumswohnungen. Da die Bevölkerung im Kanton Zürich weiterwachsen wird und Eigenheime besonders gefragt sind, sollte der Markt diese Menge aus heutiger Sicht vertragen. "Würden die Zinsen jedoch unerwartet steigen, könnte der Markt für Stockwerkeigentum vom Verkäufer- in einen Käufermarkt kehren", So die ZKB-Immobilienexperten.