14.11.2024, 08:43 Uhr
Die Swiss Re hat im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch erlitten. Schuld daran ist das US-Haftpflichtgeschäft. Zudem schlugen Naturkastrophen zu Buche. Nach einer Gewinnwarnung in der vergangenen Woche war der Markt...
Das erste Halbjahr 2009 erwies sich für die Hedge-Fund-Branche als voller Erfolg. Dank der guten kurz- und langfristigen Performance fassen die Anleger wieder Vertrauen. Im zweiten Quartal wurden markante Mittelzuflüsse von 100 Mrd. USD verzeichnet.
Im jüngsten Hedge Funds Commentary von Man Investments spiegelt sich eine deutliche Erholung der Hedge Fund-Branche. Im ersten Halbjahr erzielte der HFRI Fund of Funds Index eine Rendite von 5,4 Prozent. Wandelanleihenmanager profitierten von den sich verengenden Kreditspreads sowie den über den gesamten Zeitraum gesehen freundlichen Börsen. Die Strategie verbuchte in jedem Monat positive Renditen, und der entsprechende HFRI-Subindex misst für das erste Semester ein Plus von 29,3 Prozent. Dank der anhaltenden Rallye von risikoreicheren Anlageklassen konnten sich auch die Distressed-Manager beweisen und gemäss HFRI in den ersten sechs Monaten durchschnittliche Renditen von 9,7 Prozent erwirtschaften.
In der Gewinnzone lagen auch die Merger Arbitrageure. Hier ergaben sich aufgrund der erhöhten Fusions- und Übernahmeaktivitäten neue Chancen. Der entsprechende HFRI-Index kletterte im ersten Halbjahr um 7,3%. Negativ schnitten allerdings Managed Futures ab, die 2008 eine Topperformance an den Tag gelegt hatten. Zurzeit leiden sie unter abrupten Trendwechseln und teilweise unsicheren Trends. Der Stark 300 Trader-Index verlor denn auch im ersten Semester 1,9 Prozent. Long-Short-Equity-Manager bekundeten zwar im Juni wegen der Gewinnmitnahmen in den Aktienmärkten etwas Mühe, sicherten aber gemäss HFRI einen Gewinn von 12,1% im ersten Halbjahr.
Wiedergewonnenes Anlegervertrauen
Dank der insgesamt guten Performance verzeichnete die Branche im zweiten Quartal gemäss Hedge Fund Research (HFR) denn endlich wieder deutliche Geldzuflüsse von 142 Mrd. USD. Die Rückzüge betrugen lediglich 42 Mrd. USD, nachdem nach dem Kollaps von Lehman Brothers im letzten September noch eine Spitze von 152 Mrd. USD hingenommen werden musste. Per Saldo erhöhte sich also das von HFR gemessene Vermögen der Hedge Fund-Branche um 100 Mrd. USD auf 1'430 Mrd. USD. Dies deutet darauf hin, dass die Anleger wieder Vertrauen in Hedge Funds fassen.
Dazu trägt auch bei, dass die Hedge Fund-Branche auch langfristig betrachtet solide Renditen liefert, wie der Hedge Fund-Kommentar von Man Investments zeigt. Über fünf Jahre lagen sämtliche aufgelisteten Hedge Fund-Indizes mit Ausnahme des CSFB/Tremont Fixed Income Arbitrage-Indizes, der ein Minus von 1,5% per annum aufwies, im Plus. Mit annualisierten Renditen von 7,3 bis 8,6 Prozent schnitten Macro-Strategien je nach Index am besten ab, gefolgt von Merger Arbitrage (5,4 bis 7,2 Prozent) und Managed Futures (5,4 bis 6,6 Prozent). Risikobereinigt überzeugten Distressed- und Long-Short-Manager am meisten. Sie erzielten in den letzten fünf Jahren annualisierte Renditen von 3,4 bis 6,1 Prozent bei Standardabweichungen von deutlich unter 10 Prozent.
Aktien liegen noch zurück
Zum Vergleich: Viele bedeutende Aktienindizes liegen über eine Periode von fünf Jahren nach wie vor im Minus. Der MSCI Weltaktienindex verlor per annum 2,2 Prozent und das erst noch mit einer stattlichen Standardabweichung von 15,3 Prozent. Am besten schnitten Schwellenländeraktien ab. Über fünf Jahre ergibt sich ein Plus von 12,0 Prozent bei einem jährlichen Schwankungsrisiko von 27,7 Prozent. In den vergangenen 12 Monaten betrug die Rendite indes minus 30 Prozent und das Risiko 47,2 Prozent. Ein ähnliches Rendite-Risko-Profil weisen die Metallmärkte auf. Der Rogers International Commodity Metals Index zeigt über die letzten fünf Jahre ein Plus von 14,7 Prozent per annum, über 12 Monate jedoch ein Minus von 29,5 Prozent bei einer Standardabweichung von 31,4 Prozent.
Neben den Hedge Funds erwiesen sich in den vergangenen fünf Jahren auch Staatsobligationen als gute Portfoliobeimischung (gemessen an den Citigroup-Indizes). Sie lieferten annualisierte Renditen von 1,8 Prozent (Japan) bis 8,8 Prozent (Emerging Markets) bei Standardabweichungen von 2,1 bis 10,1 Prozent. Allerdings litt diese Anlagekategorie in den vergangenen drei Monaten mit Ausnahme der Schwellenland- und Europa-Anleihen an Gewinnmitnahmen. Recht solide verhalten sich ausserdem Unternehmensanleihen mit guter Bonität. Sie erzielten allein im Juni 2009 eine Performance von 3,5 Prozent. Über zwölf Monate lag die Rendite bei 6,9 Prozent, was allerdings mit einem hohen Risiko von 25,7 Prozent erkauft wurde. Über fünf Jahre beträgt die annualisierte Rendite 4,8 Prozent, die Standardabweichung 12,7 Prozent und die Sharpe Ratio attraktiv tiefe 0,14, was aber von einzelnen Hedge Funds-Segmenten noch unterboten wird.
Download Hedge funds commentary (in Englisch)
Redaktion: Ralph Spillmann, Publicontext