22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Das gegenwärtige Marktumfeld bietet die besten Voraussetzungen seit zehn Jahren, um in Schwellenländeranleihen zu investieren. Das sagen die Fondsmanager von Emerging Markets Bond Fonds im neusten Sektorupdate von Standard & Poors Fund Services.
"Die Fondsmanager bleiben hinsichtlich den Fundamentaldaten positiv", sagt Alison Cratchley, Lead Analyst bei S&P Fund Services. "Sie verweisen auf die hohen Reserven vieler Schwellenländern und auf die guten Wachstumsaussichten verglichen mit den Industrienationen." Wie Cratchley ausführt, würden sich gemäss Fondsmanagern die momentan positiven Fundamentaldaten nicht in den Bewertungen niederschlagen. Das sei eine Möglichkeit, um attraktiv bewertete Bonds von Not leidenden Verkäufern zu erwerben.
Substanzielle Vermögensabflüsse
In den vergangenen Wochen mussten Emerging Market Bond Funds allerdings substanzielle Vermögensabflüsse sowohl in harten Währungen als auch in lokalen Valuten verzeichnen. Zusammen mit der negativen Performance haben diese Vermögensabflüsse bei manchen Fonds zu einer Halbierung des Fondsvermögens seit April 2008 geführt.
Ein Beispiel dafür ist der Fonds AllianceBernstein Global High Yield Portfolio, der von S&P mit AA geratet ist. Das Fondsvermögen schrumpfe um 55.2% von USD 6,7 Mrd. im April 2008 auf USD 3 Mrd. per Ende Oktober. Der Performancerückgang schlug dabei mit 29.6% zu Buche. Gegenüber S&P Fund Services sagte Fondsmanager Paul DeNoon, die hohen Abflüsse hätten verhindert, dass AllianceBernstein von den gegenwärtigen Marktchancen profitieren konnte. Verstärkte Vermögensabflüsse waren vor allem beim Kollaps von Lehman Brothers beobachtet worden. Inzwischen haben sich diese aber wieder gemässigt. DeNoon weist darauf hin, dass der Fonds keine direkten Positionen von Lehman Brothers hielt und auch keine sonstigen Ausfälle über die letzten Monate zu verzeichnen hatte. DeNoon ist zuversichtlich, dass sich der innere Wert des Fonds erholt, sobald sich die Kreditmärkte wieder stabilisieren. In der Zwischenzeit hält er nach taktischen Möglichkeiten Ausschau, die sich aus dem Entschuldungsprozess und dem Ausverkauf an den Märkten ergeben, wobei er das Risikoprofils des Fonds unangetastet lässt.
Auch der von S&P mit einem AA bewertete Fonds Ashmore Emerging Markets Liquid Investment Portfolio verlor massiv an Grösse. Das Fondsvolumen schrumpfte um 44.4% von USD 5,4 Mrd. auf 3 Mrd.. 21.6% davon waren performancebedingt. Ein weiteres Beispiel ist der DWS Europe Convergence Bonds Fonds, der ein S&P-Rating A hält. Sein Fondsvermögen verminderte sich um 53.5% von EUR 621 Mio. im April auf 290 Mio. per Mitte November. Der Anteil des Performanceverlustes betrug 27.9%.
Resistentere HSBC-Fonds
Im Gegensatz zu diesen signifikanten Vermögenseinbussen haben sich zwei Fonds von HSBC als resistenter erwiesen. Zwar mussten auch die beiden HSBC-Fonds in jüngster Vergangenheit Abflüsse hinnehmen, doch diese waren kleiner als bei ihren Konkurrenten. In der Kategorie "Dollar Global Emerging Debt" hat der von S&P mit einem AA bewertete HSBC GIF New World Income Fund von USD 217 Mio. im April auf 238 Mio. per Ende Oktober an Fondsvolumen zugelegt und dies trotz einem Performancerückgang von 9.8%. Das Volumen des HSBC GIF Global Emerging Markets Local Debt Fund, der von S&P mit einem A-Rating in der Kategorie "Local Currency Emerging Debt USD" bewertet wird, stieg von USD 45 Mio. im April auf 83 Mio. per Ende Oktober. Seine Performance ging in dieser Zeitspanne um 13.2% zurück.
Das vollständige Sector Update in Englisch von S&P Fund Services finden Sie hier.