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Geopolitik beschäftigt die Anleger auch noch 2020

Die Anleger sind besorgt über die Möglichen Auswirkungen der aktuellen politischen Situation. (Bild: Shutterstock.com/posteriori)
Die Anleger sind besorgt über die Möglichen Auswirkungen der aktuellen politischen Situation. (Bild: Shutterstock.com/posteriori)

Wohlhabende Anleger sind zurückhaltend in Bezug auf 2020, zeigen sich jedoch optimistisch für das kommende Jahrzehnt, wie die UBS Investor Watch-Umfrage zeigt. Die geopolitischen Auswirkungen beobachten viele mit Skepsis.

13.11.2019, 05:00 Uhr

Redaktion: lek

Gemäss der UBS-Umfrage "Investor Watch", bei der 3400 wohlhabende Anleger aus 13 Regionen der Welt befragt wurden, sind 79% der Ansicht, dass die Märkte auf eine Phase mit höherer Volatilität zusteuern. 72% beurteilen das Anlageumfeld als schwieriger als noch vor fünf Jahren. 66% erklärten, die Märkte würden mehr von Geopolitik als von Fundamentaldaten angetrieben. Die grössten Sorgen bereiten den Befragten der Handelskonflikt zwischen den USA und China, die Innenpolitik und die US-Wahlen im Jahr 2020. Wohlhabende Anleger halten nach wie vor einen Viertel ihrer Portfolios in Barbeständen, wobei 60% erklären, dass sie eine Erhöhung dieses Anteils erwägen.

Geopolitik mit grossen Auswirkungen auf Anleger

Trotz der Bedenken bezüglich 2020 schätzen 69% der Befragten die Anlageerträge in der bevorstehenden Dekade nach wie vor optimistisch ein. 88% äussern Interesse daran, ihre Portfolios auf die bevorstehenden Megatrends auszurichten. 82% haben Interesse an nachhaltigen Anlagen und knapp die Hälfte erklären, dass sie bereits solche Anlagen halten.

Diese positive Haltung gegenüber längerfristigen und nachhaltigen Anlagen ist vor allem bei jungen Anlegern in der Altersgruppe von 18 bis 34 Jahren sichtbar. 84% zeigen ein grosses Interesse an der Ausrichtung ihrer Portfolios auf die Megatrends und 83% interessieren sich für nachhaltige Anlagen. Im Vergleich dazu sind es in der Altersgruppe ab 51 Jahren in beiden Fällen lediglich 30%.

Paula Polito, Client Strategy Officer bei UBS Global Wealth Management, erklärt: "Das sich rasch ändernde geopolitische Umfeld bereitet den Anlegern weltweit die grössten Sorgen. Die globalen Verbindungen und die Folgen von Veränderungen wirken sich stärker auf ihre Portfolios aus als die traditionellen, effektiven Geschäftszahlen. Dies ist ein klarer Unterschied im Vergleich zu früher."

Schweiz zurückhaltend, Asien optimistischer

Schweizer Anleger zeigen sich bezüglich der längerfristigen Wirtschaftsaussichten optimistisch, sind jedoch zurückhaltender als die Befragten in den meisten anderen Regionen. 84% erklären, die Märkte bewegten sich auf eine höhere Volatilität zu, während fast die Hälfte der Befragten ihre Besorgnis über den Handelskonflikt zwischen den USA und China äussern. Beide Werte liegen über dem EMEA-Durchschnitt. 67% sind optimistisch in Bezug auf die Erträge in den nächsten zehn Jahren.

Die Anleger der EMEA-Region bewegen sich mit ihren Antworten im Mittelfeld. Ein vergleichsweise grösserer Anteil äussert jedoch Optimismus bezüglich der Erträge in der kommenden Dekade (72% gegenüber 69% im weltweiten Durchschnitt). 88% haben Interesse an nachhaltigen Anlagen (gegenüber einem globalen Durchschnitt von 82%) und 50% halten bereits nachhaltige Anlagen (weltweit: 45%).

In Bezug auf die Herausforderungen, die das Jahr 2020 bereithält, beabsichtigt ein geringerer Anteil der US-Anleger die Auswirkungen der Präsidentschaftswahlen mit einem Berater zu besprechen oder dies in Erwägung zu ziehen. In den USA hegen diese Absicht 78% der Befragten, dem steht der globale Durchschnitt von 82% gegenüber. Ein leicht grösserer Anteil der Anleger (45%) als der weltweite Durchschnitt (44%) äussert jedoch Besorgnis über den Handelskonflikt zwischen den USA und China. Zum Vergleich, in Festlandchina liegt der Wert bei lediglich 30%.

Anleger in Lateinamerika sind auf kurze Sicht vorsichtiger aber auch in Bezug auf die längerfristigen Trends optimistischer als die Umfrageteilnehmer in den anderen grossen Regionen. 81% sind der Ansicht, dass die Märkte auf eine Phase der höheren Volatilität zusteuern, 64% machen sich Sorgen über den Handelsstreit zwischen den USA und China. 83% zeigen sich jedoch optimistisch über die Erträge im kommenden Jahrzehnt. 96% interessieren sich für nachhaltiges Investieren und 69% verfügen bereits über nachhaltige Anlagen.

Asiatische Anleger sind weniger besorgt über die kurzfristigen Marktdynamiken und optimistischer in Bezug auf das kommende Jahrzehnt als die Befragten in den anderen Regionen. 76% der Befragten sind der Ansicht, dass die Märkte auf eine höhere Volatilität zusteuern und 40% machen sich Sorgen über die Handelsspannungen zwischen den USA und China. Beide Ergebnisse sind die niedrigsten unter allen Regionen. Dennoch zeigen sich lediglich 65% optimistisch in Bezug auf die langfristigen Erträge – ebenfalls der niedrigste Wert. Das Interesse an nachhaltigen Anlagen ist wie auch in den anderen Regionen gross – 86% der Befragten äussern sich positiv zum Thema, wobei 55% bereits nachhaltige Anlagen in ihren Portfolios halten.

Die Umfrageresultate finden Sie hier in Englisch.

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