20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Die UBS wird laut einem Bericht der britischen «Financial Times» das Management der vor knapp einem Jahr übernommenen Credit Suisse in den nächsten Wochen auflösen. Damit würde auch der letzte CS-Chef, Ulrich Körner, die Grossbankengruppe verlassen.
Das stehe im Zusammenhang mit weiteren entscheidenden Schritten im Integrationsprozess. Das UBS-Management arbeite daran, die Fusion der Rechtseinheiten der UBS mit denen der Credit Suisse bereits bis Ende Mai abzuschliessen, schreibt die britische Wirtschaftszeitung unter Berufung auf Personen, die mit den Plänen vertraut sind. Derzeit werden die rechtlichen Einheiten UBS AG und Credit Suisse AG immer noch separat geführt.
Körner war Anfang August 2022 als CEO an der CS-Spitze auf Thomas Gottstein gefolgt. Auch nach der Übernahme behielt er den Posten und wurde Mitglied der UBS-Konzernleitung. Er habe gehofft, das Unternehmen schon früher verlassen zu können, sei aber dazu überredet worden, bis nach dem rechtlichen Zusammenschluss zu bleiben, schreibt die FT weiter.
Körner war vor seiner Zeit als CS-Chef Leiter des Asset Managements bei der Credit Suisse, und davor war er viele Jahre bei der UBS in Führungspositionen tätig.
Nach dem Zusammenschluss der Rechtseinheiten von UBS AG und CS AG sollen nach Angaben der Grossbank die Schweizer Ländergesellschaften UBS Switzerland AG und Credit Suisse (Schweiz) AG im dritten Quartal integriert werden. Danach kann die CS Schweiz bis 2025 schrittweise in die UBS-Systeme überführt werden und erst danach kann es mit der Restrukturierung so richtig losgehen. Die UBS will etwa aus verlustreichen und/oder zu risikoreichen Geschäftsfeldern aussteigen. Insbesondere das Handelsgeschäft der früheren CS soll massiv verkleinert werden.
Sobald die rechtliche Fusion vollzogen ist, wolle die UBS ihr Programm zum Stellenabbau beschleunigen, heisst es im FT-Artikel dazu. Bis zum Ende der Integration plane die Bankengruppe mit einem Personalbestand von insgesamt 85'000 Mitarbeitern. Ende Dezember 2023 lag die Zahl der Vollzeitstellen des kombinierten Konzerns aus UBS und CS bei rund 113'000 Personen, davon rund 30 Prozent in der Schweiz. Ende 2022 - vor der Übernahme - waren es insgesamt etwa 120'000.
Gemäss dem FT-Bericht lehnten es sowohl die UBS als auch Körner selbst ab, Stellung zu nehmen. Eine Anfrage der Nachrichtenagentur AWP an die UBS blieb bisher unbeantwortet.
Die UBS wird am (morgigen) Dienstag ihr Erstquartalsergebnis veröffentlichen.