22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Der Corona-Stillstand führte im 2. Quartal zu einem Einbruch der Stellenausschreibungen um 27%. Am stärksten betroffen waren persönliche Dienstleistungen mit einem Minus von 39%. Mit einem Minus von 19% kamen die Finanzjobs deutlich besser weg. Der Corona-Schock dürfte die Bedeutung der Weiterbildung sowie der Automatisierung generell erhöhen.
Der Einbruch auf dem Schweizer Stellenmarkt nach dem 16. März 2020, dem Startdatum der ausserordentlichen Lage in der Schweiz, spiegelt sich deutlich im Adecco Group Swiss Job Market Index: Demnach lag die Zahl der Stelleninserate im 2. Quartal 2020 satte 27% tiefer als im 1. Quartal 2020. Die Stelleninserate für den Job Index des 1. Quartals 2020 wurden kurz vor dem 16. März 2020 erhoben, sodass der Quartalsvergleich die Situation vor und während Corona gut aufzeigt.
"Der Einbruch im Vergleich zum Vorquartal ist abrupt und in seinem Ausmass stärker als in vergangenen Krisen wie der Bankenkrise, wo der Effekt weniger plötzlich eintrat", kommentiert Anna von Ow vom Stellenmarkt-Monitor Schweiz. Denn in der aktuellen Krise wurden praktisch von einem Tag auf den anderen nahezu alle Teile des öffentlichen sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Lebens stillgelegt, um eine unkontrollierbare Ausbreitung von COVID-19 zu verhindern. Entsprechend betroffen sind jene Berufe, bei denen der persönliche Kontakt im Vordergrund steht und sehr zeitnah gewirtschaftet wird.
Besonders drastisch sank die Zahl der Stellenausschreibungen in den Berufen des Gastgewerbes und der persönlichen Dienstleistungen (-39%). Auch in den Berufen des Handels und Verkaufs ist der Rückgang massiv (-35%), obwohl hier Massnahmen wie Homeoffice oder Distanzierungsregelungen im Vergleich zu Berufen im Gastgewerbe in vielen Fällen einfacher einzuführen sind. Die Berufe von Büro und Verwaltung verzeichneten allerdings bereits seit längerem eine unterdurchschnittliche Entwicklung.
Weniger markant fielen die Stelleninserate in Bereichen, welche systemrelevante Infrastrukturen in Gang halten, wie das Gesundheitswesen, der Bau sowie das Finanzwesen. Was Berufe von Gesundheit sowie von Unterricht und öffentlichen Dienstleistungen betrifft, so betrug der Rückgang je 22%. Zu den Gesundheitsberufen gehören aber auch Physiotherapeuten, welche ihre Praxen vorübergehend schliessen mussten. Mit einem Minus von 17% gingen die Stellenausschreibungen für Berufe von Technik und Naturwissenschaften im Vergleich am wenigsten zurück. Dieser Berufsgruppe gehören beispielsweise Hoch- und Tiefbautechniker und -zeichner an. Auch Berufe von Bau und Ausbau gingen mit minus 18% vergleichsweise weniger stark zurück.
Einbussen bei den Stelleninseraten von etwas weniger als einem Fünftel im Vergleich zum 1. Quartal 2020 wiesen mit minus 19% die Berufe von Finanz und Treuhand auf. Damit kam diese Branche vergleichsweise gut weg. Gerade die Liquiditätsversorgung spielte in der Krise eine wichtige Rolle. Ausserdem waren die Anlageexperten angesichts der volatilen Finanzmärkte besonders gefordert. Die Adecco-Zahlen deuten ausserdem an, dass der Finanzplatz Zürich in der Krise etwas weniger gelitten hat als Genf, wo das Corona-Virus besonders stark wütete: So brachen die Stelleninserate im Raum Zürich um 25% ein und in der Genferseeregion um 29%.
Die Stelleninserate sind in allen Berufsgruppen eingebrochen. Dabei sind auch Berufe betroffen, die sich fürs Homeoffice besonders gut zu eignen scheinen oder Berufe, die keinen direkten Kontakt zu anderen Menschen bedingen (z.B. in der Informatik oder teilweise im technisch-naturwissenschaftlichen Bereich). «Diese Entwicklungen zeigen, wie vernetzt die Schweizer Wirtschaft funktioniert und wie einschneidend die Verunsicherung und Verhaltensregeln für eine grosse Zahl der Berufe waren», betont von Ow. Sie geht davon aus, dass durch die aktuelle Situation Transformationsprozesse beschleunigt werden, sodass Produktions- und Arbeitsprozesse weiter automatisiert und digitalisiert werden.
Die Talfahrt wurde mittlerweile gestoppt. «Die Anzahl Stelleninserate hat sich seit dem abrupten Einbruch innerhalb der ersten drei Wochen auf tiefem Niveau eingependelt. Wir können aber noch nicht von einer deutlichen Wende sprechen. Dennoch besteht Hoffnung auf eine vergleichsweise rasche Erholung. Die Schweiz schliesst nämlich im internationalen Vergleich der Reaktionen auf die Pandemie mit ihren sehr schnell einsetzenden wirtschaftspolitischen Massnahmen sehr gut ab», beurteilt Monica Dell’Anna, CEO der Adecco Gruppe Schweiz, die weiteren Aussichten.
Auch im Finanzbereich zeichnet sich bei den Jobaussichten eine Entspannung ab, wie eine gerade publizierte Umfrage von Investrends sowie Finews zeigt. In dieser Umfrage beurteilt die Mehrheit der Befragten die Aussichten als gut bis sehr gut. Dies bei geringeren, aber nach wie vor attraktiven finanziellen Anreizen. An Bedeutung gewinnt für Karriereplanung und Arbeitsplatzsicherheit die Weiterbildung. Dies gilt für alle Berufe, nicht nur für die Banker.
Gemessen an den Stellenausschreibungen belastete die Corona-Krise vor allem das Gastgewerbe. Die Finanzbranche war weniger stark betroffen.