22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Nach einem düsteren 2008 hätten die vier vergangenen Monate mit positiven Renditen die Stimmung der Investoren eigentlich aufheitern sollen. Aber die Fondsmanager für europäische Obligationenfonds beurteilen die Wirtschaftsaussichten weiterhin sehr vorsichtig. Dies ist eine der Haupterkenntnisse aus dem neuesten Sektorupdate von Standard & Poors Fund Services.
Das Team des von S&P mit einem A bewerteten Allianz PIMCO Euro Bond Total Return Fund erwartet, dass die fiskalen und monetären staatlichen Impulsprogramme die Realwirtschaft in Zukunft auf den Wachstumspfad zurückführen sollten. Nichtsdestotrotz wird deren Wirkung im Verlaufe des Jahres 2010 nachlassen und das Fondsteam nimmt an, dass dann der Konsum auch vor dem Hintergrund des hohen Verschuldungsniveaus wieder ins Negative drehen wird.
«Als Resultat daraus befürchten Fondsmanager ein W-förmiges Erholungsmuster», sagt Alison Cratchley, verantwortliche Analystin bei S&P Fund Services für den Fixed Income Sektor. «Der düstere wirtschaftliche Hintergrund ist jedoch gut für Obligationen», führt Alison Cratchley weiter aus und erklärt, dass die meisten Fonds die Duration gegenüber der Benchmark übergewichten. Beispiele hierfür sind sowohl Fonds von PIMCO und Invesco, als auch der mit einem AA geratete BNY Mellon Global Funds BNY Mellon Euroland Bond Fund. Eine Ausnahme bildet der von S&P mit einem A bewertete Schroder ISF Euro Bond Fund, dessen Duration gegenüber der Benchmark auf neutral reduziert wurde.
Unternehmensanleihen beliebter als Staatsanleihen
Viele der von S&P Fund Services befragten Obligationenfondsmanager zeigten sich zunehmend beunruhigt über die Emissionsflut an Staatsanleihen und betonten, dass sie unter diesen Umständen Unternehmensanleihen bevorzugen würden. Jamie Stuttard von Schroders beispielsweise übergewichtet europäische Anleihen und betont, dass diese auf dem gegenwärtigen Spread-Niveau attraktiver seien als noch vor einigen Jahren und das trotz schwachen Unternehmensgewinnzahlen und steigenden Ausfallraten.
Innerhalb der Anlageklasse der Unternehmensanleihen positionieren sich die Manager vorwiegend defensiv. Christian Doppstadt, Manager des von S&P mit einem AA gerated WestLB Mellon Compass Fund Euro Corporate Bond Fund bevorzugt Unternehmen mit stabilen und vorhersehbaren Cashflows, was zu einem Übergewicht der Sektoren Versorger, persönliche Güter und Haushaltgüter sowie Gesundheit in seinem Fonds führte. Demgegenüber steht ein strukturelles Untergewicht in zyklischen Industrien.
Geteilter Meinung sind die Fondsmanager über die Anlageklasse der hochverzinslichen Anleihen. Ella Hoxha von Invesco betont, dass ihre vorsichtige Haltung gegenüber High Yield Anleihen ihrer negativen Beurteilung der Wirtschaftslage entspringt. Demgegenüber ist Arif Husain, Manager des mit einem A bewerteten AllianceBernstein European Income Fund, der Meinung, dass die Risiken von Herabstufungen und Ausfällen bereits ausreichend im Markt einkalkuliert sind. Er erwähnt, dass im April die durchschnittliche Überrendite von hochverzinslichen Anleihen gegenüber Staatsanleihen bei 16,96% lag und gegenüber Unternehmensanleihen im Investment Grade Bereich bei 3,85%.