22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Wie aus dem Weekly Strategy Update von Fortis Investments hervorgeht, sind die Aktienmärkte trotz der unerwartet guten Ergebnisse einiger wichtiger US-Banken, welche zum Teil sogar Gewinne ausgewiesen haben, nicht gestiegen. Stattdessen fielen sie deutlich, als die Bank of America vor einer Verschlechterung der Kreditqualität warnte.
Eine Belastung waren auch die Gerüchte, dass 16 von 19 US-Banken die Stresstests der US-Regulierungsbehörden möglicherweise nicht bestanden haben. Nach enttäuschenden Unternehmensgewinnen im 1. Quartal taten Gewinnmitnahmen an den Aktienmärkten ihr übriges. Die Gewinne je Aktie der 80 S&P-500-Unternehmen, die bislang Ergebnisse vorgelegt haben, sind im Durchschnitt um 25% gefallen. Fortis Investment bleibt in Aktien neutral positioniert (Europa und Emerging Markets übergewichtet, USA und Japan untergewichtet). Dass die März-Rallye möglicherweise spekulationsgetrieben war, nahm das Unternehmen nicht zum Anlass einer Untergewichtung, eine Verbesserung des Konjunkturausblicks angenommen wurde. Aufgrund von Preisrückgängen und der expansiven Geldpolitik ist das Risiko einer Depression (vorerst) gebannt, doch sind die Märkte noch immer volatil.
In den USA ist die Industrieproduktion im März weiter zurückgegangen, so dass die Kapazitätsauslastung mit nur noch 69% auf ein neues Rekordtief fiel. Die niedrige Kapazitätsauslastung und die hohe Arbeitslosigkeit weisen zwar klar auf eine Deflation hin, doch lag die Kerninflation im März unverändert bei 1,8%. Nachdem es im März so wenige Bauanträge und Baubeginne gab wie nie zuvor, hat sich die Stimmung der Eigenheimbesitzer im April verbessert. Auch zwei regionale Geschäftsklimaindikatoren und das Verbrauchervertrauen sind im April gestiegen. Der Frühindikatoren-Index (Leading Economic Indicator) signalisiert jedoch weitere drei bis sechs schwache Monate.
Die Industrieproduktion ist im Februar auch im Euroraum deutlich gefallen. Sowohl die Exporte als auch die Importe sind (im Vergleich zu Vorjahr) zurückgegangen. Da die Exporte stärker gefallen sind als die Importe, ist aus dem bisherigen Handelsbilanzüberschuss das größte Handelsbilanzdefizit der letzten 17 Jahre geworden. Die Kerninflation fiel im März auf 1,5%. Die deutschen Konjunkturexperten scheinen die Aussichten für gut zu halten der ZEW-Indikator ist im April gestiegen. Die aktuelle Lage schätzen sie aber negativ ein.
Auch für Japan und China haben sich die Aussichten trotz der derzeitigen Schwierigkeiten etwas verbessert. Der japanische Konsum ist extrem schwach geblieben, doch hat sich das Verbrauchervertrauen im März verbessert. Das chinesische BIP-Wachstum fiel im 1. Quartal 2009 auf 6,1% (annualisiert). Für jedes andere Land wäre das viel, für China bedeutet es aber faktisch eine Rezession. Die Inflation ist im März etwas gestiegen, blieb aber negativ. China reagierte mit einem umfangreichen Konjunkturpaket, und die Banken vergeben mehr Kredite. Mit dem Durchbrechen der 50-Punkte-Marke signalisiert der chinesische Einkaufsmanagerindex Wachstum, und auch die Industrieproduktion, die Ende letzten Jahres nur noch schwach zugenommen hatte, ist wieder gestiegen. Einzelhandelsumsätze und Investitionen erholten sich im März ebenfalls.
In Renten ist Fortis Investments neutral positioniert (Staatsanleihen untergewichtet, Investmentgrade-Unternehmensanleihen übergewichtet). Die Untergewichtung von Immobilien wird das Unternehmen ebenso beibehalten wie die Übergewichtung von Rohstoffen.