20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Credit Suisse hat im ersten Quartal 2023 insgesamt Vermögensabflüsse in Höhe von 61,2 Milliarden Franken hinnehmen müssen. Das geht aus dem wohl letzten Quartalsbericht der Bank hervor.
Bei den Kundengeldern ist in der Mitteilung von «erheblichen Mittelabflüssen» vor allem in der zweiten Märzhälfte die Rede. Diese Abflüsse seien zwar mittlerweile zurückgegangen, eine Trendumkehr sei jedoch bis zum 24. April 2023 nicht beobachtet worden. Für das gesamte erste Quartal 2023 wird ein Netto-Mittelabfluss auf Gruppenebene von 61,2 Milliarden Franken ausgewiesen. Mit den Geldabzügen im ersten Quartal sind auch die Kundenvermögen der Grossbank weiter geschrumpft. Per Ende März 2023 weist die Credit Suisse noch verwaltete Vermögen in Höhe von 1,25 Billionen Franken aus nach 1,29 Billionen Franken per Ende 2022.
Credit Suisse stellt für das laufende Gesamtjahr 2023 einen erheblichen Vorsteuerverlust in Aussicht. Dies angesichts der angekündigten Übernahme durch die UBS und des bereits bekanntgegebenen Ausstiegs aus nicht zum Kerngeschäft gehörenden Geschäftsbereichen sowie wegen Restrukturierungs- und Finanzierungskosten.
Die Investment Bank (IB) und damit auch die gesamte Gruppe werde im laufenden zweiten Quartal und im Gesamtjahr 2023 einen erheblichen Vorsteuerverlust ausweisen, teilte die CS mit.
Die tatsächlichen Ergebnisse würden von einer Reihe von Faktoren abhängen, darunter die Ergebnisse der Divisionen IB und Wealth Management (WM) sowie Einlagen- oder Netto-Mittelflüsse. Unsicher seien des Weiteren mögliche weitere Goodwill-, Software- und andere Wertberichtigungen, Rechtsstreitigkeiten, regulatorische Massnahmen, Kreditspreads und damit verbundene Finanzierungskosten sowie die Nutzung und Verfügbarkeit der Liquiditätshilfen der SNB. Auch die Auswirkungen der anhaltenden «freiwilligen und unfreiwilligen Fluktuation» der Mitarbeitenden sowie bestimmte andere Positionen, etwa potenzielle Immobilienverkäufe, würden den weiteren Geschäftsgang beeinflussen. Offen sei auch, wie sich der Ausstieg aus den nicht zum Kerngeschäft gehörenden Geschäftsbereichen entwickle.
Der Quartalsgewinn der Bank fiel mit 12,4 Milliarden Franken ungewöhnlich hoch aus. Dies ist den AT1-Abschreibungen zu verdanken, die im Rahmen der CS-Rettung verfügt worden sind. Um diese sowie weitere Abschreibungen bereinigt, verbleibt ein Verlust von 1,3 Milliarden Franken. Es handelt sich um den sechsten Quartalsverlust in Folge.