22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Laut den Ökonomen der Credit Suisse steuerte der Schweizer Immobilienmarkt nach dem Boom auf eine weiche Landung zu. Bei Mietwohnungen drohe ein Wohnraummangel. Um eine «ausgewachsene Wohnungsnot» noch abzuwenden, wäre ein rasches Handeln notwendig, heisst es.
Mit dem starken Anstieg der Hypothekarzinsen des vergangenen Jahres ist die Nachfrage nach Wohneigentum nun zurückgegangen, wie die CS-Ökonomen in einer Studie schreiben. Denn mit den erneut stark gestiegenen Eigenheimpreise können sich noch weniger Haushalte die eigenen vier Wände leisten. Mittlerweile sind die jährlichen Kosten für Wohneigentum um 47 Prozent höher als für eine vergleichbare Mietwohnung.
Die geringere Nachfrage nach Wohneigentum treffe aber auf ein «seit Jahren limitiertes Angebot», wobei der Neubau von Wohneigentum weiter abnehme. Entsprechend werde sich der Rückgang der Nachfrage erst allmählich in längeren Vermarktungszeiten manifestieren. Die Preise dürften 2023 noch leicht steigen und so das hohe Niveau halten können.
Erst im Jahr 2024 erwarten die Immobilienökonomen der Credit Suisse dann leichte Preisrückgänge. Denn die Kombination steigender Zinsen mit hohen Immobilienpreisen habe hohe Kostenbelastungen zur Folge. Das werde die Nachfrage in einem Ausmass senken, das «früher oder später» Preiskorrekturen erfordere. Die «Fallhöhe» könnte aber wegen dem weiterhin knappen Angebot nicht sehr hoch sein.
Im Mietwohnungsmarkt hat die Nachfrage derweil weiter angezogen, ausschlaggebend ist hier die hohe Einwanderung in die Schweiz. Auch in den kommenden Jahren dürften die Zuwanderungszahlen hoch und Mietwohnungen gefragt bleiben, schreiben die CS-Experten. Gleichzeitig sei auch die Bautätigkeit auch im Mietwohnungssegment weiterhin rückläufig. Die Leerstände dürften nun weiter sinken und die Mieten kräftig zulegen.
Für die Schweiz drohe nun bereits ein Mangel an Wohnraum und das weit über die Zentren hinaus. Grund dafür ist eine seit 2017 rückläufige Bautätigkeit, welche die CS-Experten auf die Revision der Raumplanung zurückführen. Weil sich die Stimmbürger gegen eine Zersiedelung der Schweiz ausgesprochen haben, sinken die Bauzonenreserven in der ganzen Schweiz. Gleichzeitig werde auch die Verdichtung «breitflächig ausgebremst».
Die Bautätigkeit in der Schweiz werde durch «überzogene Einsprachemöglichkeiten», durch Zielkonflikte zwischen der Verdichtung und dem Heimat- und Lärmschutz wie auch durch langwierige Bewilligungsprozesse gehemmt, heisst es bei der CS. Um eine «ausgewachsene Wohnungsnot» noch abzuwenden, wäre ein rasches Handeln notwendig, folgert die Studie. Doch hierfür müssten Gesetze angepasst werden, was Jahre dauern dürfte.