Covid-19 kann Asset-Management-Branche nicht bremsen
Asset Management ist ein zentraler Pfeiler des Schweizer Finanzsektors. (Bild: Shutterstock.com/ESB Professional)
Das Asset Management in der Schweiz befindet sich in einer guten Verfassung. Wie die neueste Branchenstudie zeigt, erreichten die im Inland verwalteten Vermögen im Jahr 2020 einen Höchststand. Allein die Netto-Neugeldzuflüsse von 100 Mrd. CHF über alle Anlageklassen und Segmente hinweg liessen die AuM um 4% steigen.
21.09.2021, 15:14 Uhr
Redaktion: rem
Die Schweizer Asset-Management-Branche befindet sich trotz Covid-19 weiterhin auf Wachstumskurs. Die in der Schweiz verwalteten Vermögen (AuM) wuchsen im Jahr 2020 um 10,6% und erreichten mit 2,79 Bio. CHF einen neuen Höchststand der im Inland verwalteten Vermögen (vgl. Abbildung). Dieser Anstieg der AuM (+ 268 Mrd. CHF) ist auf organisches Wachstum in Form von hohen Nettozuflüssen (+ 101 Mrd. CHF, 4,0%) und auf die Anlageperformance (+167 Mrd. CHF, 6,6%) aufgrund der sich erholenden Finanzmärkte im zweiten Halbjahr 2020 zurückzuführen, wie die Schweizer Asset-Management-Studie 2021 der Hochschule Luzern und der Asset Management Association Switzerland zeigt.
Verwaltete Vermögen für institutionelle Kunden und kollektive Kapitalanlagen (Mrd. CHF)
Quelle: Schweizer Asset-Management-Studie 2021
Zwischen 2016 und 2020 sind die in der Schweiz für in- und ausländische Kundinnen und Kunden verwalteten Vermögen mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate von 9,1% gewachsen, wobei rund ein Drittel auf den Netto-Neugeldzufluss (2,8%) und rund zwei Drittel (6,3%) auf die Performance zurückzuführen sind. Der Nettoertrag der Schweizer-Asset-Management-Branche wird auf 15,67 Mrd. CHF geschätzt, der Gewinn auf 4,10 Mrd. CHF.
"Asset Management ist ein zentraler Pfeiler des Schweizer Finanzsektors und wichtig für die gesamte Wirtschaft, da die Asset Manager Investorengelder in die Realwirtschaft fliessen lassen", sagt Jürg Fausch, Ökonom an der Hochschule Luzern und Hauptautor der Studie.
"Asset Manager spielen eine entscheidende Rolle bei der Verwaltung der Ersparnisse von Millionen von Menschen in der Schweiz und im Ausland und tragen zur Nachhaltigkeit des Vorsorgesystems bei, indem sie Renditen auf diesen Ersparnissen erwirtschaften", kommentiert Adrian Schatzmann, Geschäftsführer der Asset Management Association Switzerland.
Attraktiver Asset-Management-Standort Schweiz
Von den in der Schweiz verwalteten Vermögen in Höhe von 2,79 Bio. CHF werden rund 35% für institutionelle Kunden im Ausland verwaltet. Das Volumen des "Exports" von Asset-Management-Dienstleistungen verdeutliche die Nachfrage nach Schweizer Produkten und die international anerkannte Expertise der Asset-Management-Branche in der Schweiz, so die Studienautoren. Insgesamt ist der Anteil der für ausländische institutionelle Kunden verwalteten Vermögen von 2017 bis 2020 von 25% auf 35% gestiegen (vgl. Abbildung).
Anteil der im Auftrag von in- und ausländischen institutionellen Kunden verwalteten Vermögen
Quelle: Schweizer Asset-Management-Studie 2021
Im jährlichen Standortqualitäts-Ranking, das die relative Wettbewerbsfähigkeit der wichtigsten internationalen Asset-Management-Zentren misst, konnten Zürich und Genf ihre bereits guten Positionen im Jahresvergleich weiter verbessern und liegen nun auf den Plätzen zwei und vier.
"Um in einer globalen Industrie wettbewerbsfähig zu bleiben, ist es entscheidend, dass die Schweiz die notwendigen Anstrengungen unternimmt, um ihre Attraktivität als Wirtschaftsstandort zu erhalten. Ein international wettbewerbsfähiger Rechtsrahmen und ein diskriminierungsfreier Zugang zu den internationalen Märkten sind angesichts des wettbewerbsintensiven und eher gesättigten Inlandsmarkts wichtige Voraussetzungen für weiteres Wachstum", kommentiert Fausch.
Nachhaltige Anlagen als grösste Chance
Nachhaltige Anlagen beziehen sich im Allgemeinen auf die Berücksichtigung von Umwelt-, Sozial- und Governance-Faktoren (ESG) in den Anlageprozess. ESG gilt als einer der wichtigsten Trends in der Asset Management Branche und wird von den befragten Asset Managern als die grösste Chance für die Schweiz eingeschätzt. Eine anhaltend starke Kundennachfrage, Risikoerwägungen und regulatorische Anforderungen seien die Haupttreiber für diese Entwicklung: "Die Schweiz hat ein grosses Potenzial als Kompetenzzentrum für nachhaltige Anlagen. Insgesamt können Asset Manager dazu beitragen, den Klimawandel zu bekämpfen und den Übergang zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zu erleichtern, indem sie Kapitalströme in nachhaltige Anlagen lenken", sagt Schatzmann.
Grösste Asset Manager sind Banken
In der diesjährigen Ausgabe der Studie werden Rankings der teilnehmenden Schweizer Asset-Management-Firmen entlang verschiedener Dimensionen vorgestellt. Gemessen an den gesamten in der Schweiz verwalteten Vermögen sind die Bank-beherrschten Asset Manager die grössten Marktteilnehmer (siehe Abbildung 4). UBS Asset Management (1), Credit Suisse Asset Management (2) und Swisscanto Invest der Zürcher Kantonalbank (3) verwalteten Ende 2020 zusammen rund 800 Mrd. CHF an Vermögenswerten.
Top Ten Asset Manager in der Schweiz (in Mrd. CHF)
Die 10 grössten Asset Manager in Bezug auf die gesamten in der Schweiz verwalteten Vermögen (Produktionssicht). Quelle: Schweizer Asset-Management-Studie 2021
Ende Juni summierten sich die Schulden von Bund, Länder, Kommunen und Sozialversicherung einschliesslich aller Extrahaushalte auf 2417 Milliarden Euro an. Das sind 2,1 Prozent oder 49 Milliarden Euro mehr als Ende...
Handel mit Evergrande-Aktien schon wieder gestoppt
28.09.2023, 10:54 Uhr
Erst Ende August wurde der Handel mit den Papieren in Hongkong wieder aufgenommen. Nun werden die Evergrande-Titel erneut nicht mehr gehandelt und der Vorstandschef steht unter Polizeiaufsicht.
Schweizerinnen und Schweizer wissen wenig über Vorsorge
28.09.2023, 10:14 Uhr
Die Kenntnisse der Bevölkerung über das Schweizer Vorsorgesystem bleiben gemäss einer Studie auf eher tiefem Niveau. Vor allem im Bereich der beruflichen Vorsorge bestehe eine grosse Wissenslücke, schreibt...
Das Schweizer Vorsorgesystem ist weiterhin unter Druck. Im ersten Halbjahr 2023 ist der sogenannte «UBS-Vorsorgeindex» zwar leicht gestiegen, er blieb aber im negativen Bereich.
Der kriselnde Asset-Manager GAM hat an der jüngsten Generalversammlung nur einen Teilerfolg erzielt. Weil die Aktionäre zwei Traktanden abgelehnt haben, kann eine Wandelanleihe nicht wie geplant ausgegeben werden.
Die trübe Konjunktur im Euroraum lastet auf der Entwicklung der Geldmenge. Die breit gefasste Geldmenge M3 sank im August gegenüber dem Vorjahresmonat um 1,3 Prozent. Die Sichteinlagen der Nichtbanken und das...
UN-Studie: Die Schweiz bleibt das innovativste Land
27.09.2023, 10:02 Uhr
Die Schweiz habe ihren Spitzenplatz im Innovations-Ländervergleich 2022 vor Schweden und den USA verteidigt, teilte die UN-Organisation für geistiges Eigentum (WIPO) in Genf mit.
Schätzung: Compliance-Vorgaben kosten Finanzbranche über 200 Milliarden
27.09.2023, 09:04 Uhr
Die Einhaltung von Compliance-Vorschriften kostet die Finanzbranche nach einer Hochrechnung weltweit 206 Milliarden US-Dollar im Jahr. Der IT-Sicherheitsdienstleister Lexis Nexis Risk Solutions veröffentlichte die...
Die UBS kooperiert mit der grössten chinesisches Bank
26.09.2023, 12:52 Uhr
Die Grossbank UBS will in China mit der «Industrial and Commercial Bank of China» (ICBC) zusammenarbeiten. Durch die Übernahme der CS ist die Beteiligung an einem Joint Venture an die UBS-Bankengruppe übergegangen.
Die Weltbevölkerung hat im letzten Jahr so viel Vermögen verloren wie seit der Finanzkrise nicht mehr. Auch in der Schweiz sanken 2022 die Konto-Saldi. Schuld waren in erster Linie die fallenden Börsenkurse....