22.11.2024, 13:09 Uhr
Die Kerninflation in Japan lag im Oktober bei 2,3 Prozent, das ist etwas weniger als noch im September. Aber minimal mehr als erwartet worden war.
Der hochverschuldete chinesische Immobilienentwickler China Evergrande hat einen Antrag auf Gläubigerschutz in den USA gestellt. Das geht aus Dokumenten des Konkursgerichts hervor.
Nach Kapitel 15 des US-Insolvenzrechts können ausländische Unternehmen vor Klagen von amerikanischen Gläubigern geschützt werden, während sie in einem anderen Land umstrukturieren. Chinas Evergrande hat innerhalb von zwei Jahren umgerechnet 72 Milliarden Euro Verlust angehäuft und ringt mit seinen Gläubigern um den Abbau seines Schuldenbergs.
Das mit 300 Milliarden Euro verschuldete Unternehmen – mehr hat weltweit keine andere Immobilienfirma – war in Schieflage geraten, nachdem die Immobilienblase geplatzt war, konnte einen ungeordneten Zusammenbruch aber vermeiden.
Die Folge der Krise sind zahlreiche Bauruinen und Insolvenzen. Im März hatte das Unternehmen den Gläubigern im In- und Ausland eine Umschuldung vorgeschlagen.
Im April hatte das Unternehmen daraufhin bekanntgegeben, dass es noch nicht über die für die Umsetzung dieses Plans erforderliche Unterstützung der Gläubiger verfüge. Im Juli erhielt das Unternehmen die gerichtliche Genehmigung, über den Plan abstimmen zu lassen. Anfang dieser Woche teilte das Unternehmen mit, dass es die sogenannten «Scheme-Meetings» für die Gläubiger auf den 28. August verschoben hat.
Evergrande war im Dezember 2021 erstmals mit einer Dollar-Anleihe in Verzug geraten, nachdem monatelang Ungewissheit über die Finanzlage geherrscht hatte.
Der gesamte chinesische Immobiliensektor befindet sich seit geraumer Zeit in einer Krise, für die Evergrande zum wichtigsten Symbol wurde. Die Immobilienprobleme wirken sich in der Volksrepublik zunehmend auch auf andere Wirtschaftssektoren aus.
Zuletzt war die Sorge um einen weiteren grossen chinesischen Immobilienentwickler dazugekommen. Das Unternehmen Country Garden stürzte an der Börse ab, nachdem es zwei Kuponzahlungen für US-Dollar-Anleihen verpasst hatte. Zwar handelt es sich nur um Zinszahlungen in Höhe von 22,5 Millionen US-Dollar. Dennoch wurden sofort Erinnerungen an Evergrande wach, wo die Probleme ähnlich begonnen hatten.
Um eine zu starke Abwertung der chinesischen Währung zu verhindern, haben Behörden in der Volksrepublik staatliche Banken angewiesen, diese Woche verstärkt auf dem Devisenmarkt zu intervenieren. Das berichteten mit der Angelegenheit vertraute Personen der Finanznachrichtenagentur Bloomberg.
Es würden auch weitere Instrumente wie der Senkung der Devisenreserveanforderungen der Banken erwogen, um eine rasche Abwertung der Währung zu verhindern.