14.11.2024, 08:43 Uhr
Die Swiss Re hat im zweiten Quartal einen Gewinneinbruch erlitten. Schuld daran ist das US-Haftpflichtgeschäft. Zudem schlugen Naturkastrophen zu Buche. Nach einer Gewinnwarnung in der vergangenen Woche war der Markt...
In einer umfassenden Studie über den Energiesektor analysiert Dexia Asset Management die zahlreichen Herausforderungen, die mit einem Übergang zu einer CO2-armen Zukunft verbunden sind.
Noch sind wir nicht auf dem Weg in eine Zukunft mit erneuerbaren Energien, meint der Weltklimarat (Intergovernmental Panel on Climate Change, IPCC). Daher muss ein Wandel stattfinden hin zu einer CO2-armen Wirtschaft. Gleichzeitig gilt es, die Energieversorgung sicherzustellen. Die Bemühungen um eine Reduktion der Treibhausgasemissionen werden erhebliche Auswirkungen auf den Öl- und Gassektor haben und Gewinner ebenso wie Verlierer hervorbringen.
Laurent Milliat, Nachhaltigkeitsanalyst bei Dexia Asset Management und Spezialist für den Öl- und Gassektor, meint: Die Ergebnisse unserer Analyse sind deshalb so interessant, weil der Druck zur Verringerung der Treibhausgasemissionen zunimmt. Wir haben am Beispiel einiger europäischer Unternehmen analysiert, welche Treibhausgasemissionen sie durch Ölförderung und -raffinierung ihrer Reserven verursachen. Wenn diese Energieunternehmen 2020 für ihre CO2-Emissionen Verschmutzungsrechte erwerben müssen, fallen je nach Treibhausgasintensität des Unternehmens enorme Kosten an. Sie können zwischen 1% bis zu 68% der Betriebsergebnisse betragen. Die Zukunft der Energieunternehmen hängt deshalb zunehmend von den immer strengeren Emissionsregulierungen ab. Entscheidend sind sowohl die direkten Kosten als auch die Mengen der produzierten Treibhausgase.
Gaëtan Herinckx, Head of Sustainable and Responsible Investment bei Dexia Asset Management fügt hinzu: Man darf die Nachhaltigkeitsherausforderungen nicht unterschätzen. Trotz der Auswirkungen der aktuellen Konjunkturschwäche auf den Ölpreis und die Energienachfrage halten wir es für wichtig, dass langfristig orientierte Investoren das Thema Treibhausgasreduktion bei ihren Investitionen im Energiesektor berücksichtigen. Auch sollten sie darauf achten, ob und wie Energieunternehmen die Emissionsintensität ihrer Produktpalette senken und CO2-freie oder -arme Energien in ihr Produktportfolio aufnehmen. Ein CO2-armer Energiemix wird sich als wichtiger Wettbewerbsvorteil erweisen, der bislang nur unzureichend berücksichtigt wurde.
Dexia Asset Management kommt in ihrer Nachhaltigkeitsanalyse des Energiesektors zum Ergebnis, dass beispielsweise BP und StatoilHydro vorbildlich auf die Nachhaltigkeits-herausforderungen reagieren. Da die Ausbeutung der Ölreserven von BP kaum Treibhausgaskosten verursacht, hat das Unternehmen einen Wettbewerbsvorteil. Aufgrund der Nachhaltigkeitsanalyse von Dexia Asset Management sind BP und StatoilHydro zurzeit wichtige Positionen im Dexia Sustainable Europe, dem Flaggschiff-SRI-Fonds von Dexia Asset Management. Der Fonds investiert in attraktive und unterbewertete europäische Unternehmen, die gut positioniert sind, um von den langfristigen Herausforderungen zu profitieren.
Zusammenfassung: Die Verringerung des CO2-Ausstosses ist eine Notwendigkeit, der Unternehmen aus dem Öl- und Gassektor in ihren Geschäftsmodellen Rechnung tragen müssen, meint Dexia Asset Management. Langfristige Anleger sollten sich dessen bewusst sein aus Gründen der Nachhaltigkeit und aus finanziellen Gründen. Gut positionierte Unternehmen haben hier Vorteile, die sogar noch zunehmen werden.
PDF Dexia Asset Management Studie Pricing Carbon in Hydrocarbon Portfolios (englisch)