23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird im...
Der Tradingskandal bei der UBS zeigt einmal mehr, dass mit verstärktem Risikomanagement allein ein Fehlverhalten nicht unterbunden werden kann. Vielmehr müsste ein ethisch einwandfreies Verhalten honoriert werden.
"Risikomanagement und Regulationen greifen nicht ohne Ethik", fasst Michael McMillan, CFA und Ethikspezialist vom CFA Institute, die Lehren aus dem Traderskandal bei der UBS zusammen. Zwar müssen jetzt die Tradingregeln, die Kontrollmechanismen und die Sanktionen verschärft werden. Doch ohne die Implementierung von ethischem Verhalten wirken derartige Hürden langfristig oft nicht zuverlässig.
McMillan verweist diesbezüglich auf eine akademische Arbeit von Max H. Bazerman und Ann E. Tenbrunsel, die fünf Faktoren definierten, die dazu führen, dass Organisationen unethisches Verhalten in ihrem Umfeld zulassen:
Um derartige ethische Systemschwächen zu verhindern, macht McMillan zwei Vorschläge: Finanzinstitutionen müssen erstens ihre Kompensationsmodelle überdenken und gegebenenfalls ändern, so dass nicht nur das Ergebnis selbst honoriert wird, sondern auch ethisches Verhalten, gute Urteilskraft und solide Entscheidungsprozesse. Topmanager müssen sich selber die Frage stellen: "Welches Verhalten verlangen wir von unseren Angestellten und inwiefern unterstützt unser Kompensationssystem derartiges Verhalten"?
Auch angesichts weltweiten Massenbewegungen wie "Occupy Wallstreet" muss sich das Management vorurteilslos damit befassen, ob es mit der Kompensationspolitik gegen innen und aussen die richtigen Signale setzt, welche ethisches Verhalten bei der eigenen Belegschaft unterstützt.