11.12.2025, 12:48 Uhr
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Das Versorgungswerk der Zahnärztekammer Berlin (VZB) muss voraussichtlich die Hälfte seines Anlagevermögens von 2,2 Milliarden Euro abschreiben. Nun ermittelt die Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Korruption.
Die Berliner Generalstaatsanwaltschaft untersucht den Fall wegen Korruptionsdelikten, teilte ein Sprecher der Behörde in einer E-Mail mit. Weitere Details wollte er nicht nennen. Die Ermittlungen folgen auf Berichte mehrerer Medien, wonach die Pensionskasse aufgrund von Fehlinvestitionen die Hälfte seines Vermögens in Höhe von 2,2 Milliarden Euro verloren habe.
Thomas Schieritz, seit April Vorsitzender des Verwaltungsausschusses, bestätigte dies gegenüber dem Sender RBB24. Dabei handele es sich um vorläufige Schätzungen. «Das abschliessende Ergebnis wird voraussichtlich im ersten Quartal 2026 vorliegen.»
Spätestens 2018 sollen die früheren Verantwortlichen wegen der anhaltenden Niedrigzinsphase zu riskanteren Anlagen übergangen sein. Investiert wurde unter anderem in Ferienresorts auf Ibiza, Hotelprojekte und in den Versicherer Element. Zu 80 Prozent gehörte das Start-up demnach zum Versorgungswerk, als es im März dieses Jahres Insolvenz anmelden musste.
Der neue Verwaltungsausschuss geht von jahrelangen Fehlinvestitionen aus: «Diese Anlagepraxis war unzulässig, unvernünftig und strukturell fehlgesteuert», erläuterte Schieritz gegenüber RBB24. Nach seiner Auffassung widersprach ein Teil der Investments sowohl den VZB-Richtlinien als auch Landes- und Bundesrecht. Ausserdem soll es «über einen langen Zeitraum […] keine verlässliche Bewertung der Anlagen» gegeben haben. «Ein Versorgungswerk soll und darf sein Geld so nicht anlegen, wie es angelegt wurde.»
Mehr als 10 000 Zahnärzte in Berlin und dem umliegenden Bundesland Brandenburg sind Pflichtmitglieder der VZB und müssen monatlich bis zu 1 500 Euro in die Kasse einzahlen, aus der sie nach ihrer Pensionierung ihre Renten beziehen sollen. Die VZB hat im April ihr Investmentteam ausgewechselt. Im Juli orientierte VZB über «hoch gefährdete Investments». Dabei ging es unter anderem um grosse Kredite an EV Digital Invest, eine Crowdfunding und Mezzanine Plattform, die Konkurs ging.
Die Verantwortlichen sprachen schon im Juli von «ungewöhnlichen, risikoreichen und unverhältnismässig hohe Allokationen in Private Equity, Start-ups, Immobilien und ungesicherte Kredite als Hauptgründe für die finanziellen Schwierigkeiten.»