Banking 2.0 steht noch in den Sternen

Bild: Pixabay
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Schweizer Banken und Dienstleister sehen FinTech-Innovatoren nicht mehr als disruptiv an, sondern inzwischen als potentielle Partner – aber sie suchen immer noch Lösungen für Banking 2.0. Gleich mehrere Veranstaltungen versuchten darauf eine Antwort zu finden.

26.03.2018, 16:09 Uhr
Fintech

Autor: hrg/sif/cwe

Zum vierten Male veranstaltete SIX den Zürcher Hackathon (Wortschöpfung aus "Hack" und "Marathon") im Schiffsbau Zürich. 132 Entwickler aus 12 Ländern schufen in 48 Stunden Prototypen für neue Lösungen zu den Themen Finanz-APIs, Nachhaltige Investments, RegTech und Kundenerlebnis. FinTech par excellence im 48-Stunden-Sprint-Marathon. Den Gewinnern winkte als Preis die Möglichkeit im Rahmen der Veranstaltung Finance 2.0 ihren Prototypen zu präsentieren und an einem Live-Crowdfunding teilzunehmen. Die Teams "SustAid" (1. Platz), "BirthdayGirls" (2. Platz) und "Taxesy" (3. Platz) präsentierten ihre Projekte dem breiteren Publikum.

Finanz Forum Liechtenstein
Mit der Kernaussage, "Finance 2.0 ist in Liechtenstein bereits Realität" eröffnete der Liechtensteinische Regierungschef Adrian Hasler die vierte Ausgabe des Finanz Forums in Vaduz, das mit 600 Teilnehmern bis auf den letzten Platz ausgebucht war. Zudem kündete er ein neues Gesetz an, das Innovationen und die Rechtssicherheit im Hinblick auf Blockchain Technologie fördert.

CS Verwaltungsratspräsident Urs Rohner warnte in seiner Rede, dass man die Auswirkungen der digitalen Transformation nicht unterschätzen sollte. Um sich weltweit als führenden Finanzplatz behaupten zu können, dürfe man die Augen nicht schliessen. "Der fundamentale Wandel steht uns zwar erst noch bevor, aber wer das nicht erkennt, wird in ein paar Jahren nicht mehr da sein", sagte Rohner. Und doch, über dem technologischen Wandel stehe immer die Notwendigkeit, das Vertrauen der Kunden (zurück-) zu gewinnen. Dies sei in Zukunft die Basis für erfolgreiches Banking.

Vereon Konferenz: Open Banking Forum
Im Rahmen einer dreitägigen Veranstaltungsreihe widmete sich das Open Banking Forum Initiativen in der Schweiz und weltweit. David Birch (Autor, Berater und Influencer) ist überzeugt, dass Banken ohne Open Banking nicht weiter kommen. Open Banking bedeutet Veränderung und die ist schon in vollem Gange.

Für Birch bilden drei Bereiche des Bankings das Fundament: das Kreditgeschäft (Transfer), Zahlungsabläufe (80% einer Kundenbeziehung) und Investments. Seiner Meinung nach haben die Banken das Wettrennen um das "Zahlungsmodul" schon verloren. Mobile Zahlungsmöglichkeiten wie Alibaba und Tencent haben den Transaktions-Datenfluss, zum Beispiel in China, schon vollständig in der Hand. In China wird mit dem Telefon bezahlt, Kreditkarten sind kaum zu sehen.

Amazon und Paypal haben sich die Datenkompetenz von den Banken geholt. Amazon hat mittlerweile eine eigene Kreditkarte, einen Zahlungsdienst und vergibt Kredite an kleine Unternehmen. Birch sieht als zukünftige Strategie ein grosses Feld im Bereich der "digitalen Identifikation" des Endkunden durch die Bank für andere Dienstleister. PSD2 und zeitgleiche Zahlungssysteme werden das Kreditkartenvolumen um mehr als 30% reduzieren. Ein wichtiges Problem für die Dienstleistungsanbieter wird es sein, die digitale Identität des Kunden sicherzustellen. Hier sieht Birch eine der wichtigsten Dienstleistungen, die die Banken, da sie die Kundendaten bereits haben, erfüllen können.

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