23.12.2024, 14:23 Uhr
In eigener Sache: 2024 war nicht nur an den Börsen ein erfolgreiches Anlagejahr mit neuen Rekordständen. Auch Investrends hat mit weit über 2000 publizierten Beiträgen eine neue Höchstmarke erreicht und wird im...
Die Schweiz ist eine Vorreiterin in verantwortungsvollem Investieren. 43% der Teilnehmenden einer aktuellen Studie von Axa IM zum Investitionsverhalten von Privatpersonen halten bereits ein ESG-Produkt im Portfolio. Für sie sind persönliche Wertvorstellungen und Vertrauen in die Qualität von ESG-Anlageprodukten sowie die Beratenden zentral.
"Die Zukunft des Investierens ist ethisch und grün, und die Schweiz ist europäische Leaderin in Sachen Responsible Investments", hält Axa Investment Managers einleitend in einer Medienmitteilung vom Mittwoch zur Studie zum Investitionsverhalten von Privatpersonen fest. Demnach ist das verantwortungsvolle Investieren in Unternehmen, die ESG-Kriterien (Umwelt, Soziales und Unternehmensführung) erfüllen, den Befragten ein grosses Anliegen.
In allen untersuchten Ländern (Grossbritannien, Spanien, Frankreich, Italien, die Schweiz, Hongkong, Taiwan und Singapur) wurden ökologische Nachhaltigkeit und technologische Veränderungen als zwei der Schlüsselthemen identifiziert, die die grössten Auswirkungen auf die Zukunft haben werden. Die befragten Schweizerinnen und Schweizer betrachten Umweltveränderungen als den wichtigsten Trend, der ihr Leben beeinflussen wird.
Neben Umweltveränderungen, die von 69% der Studienteilnehmenden als wichtigster Trend, der das Leben beeinflusst, genannt wird, sind auch neue Technologien und medizinischer Fortschritt (je 51%) sowie geopolitische Veränderungen (49%) zukunftsweisend. Die asiatischen Befragten erwarten von diesen Trends eine insgesamt grössere Wirkung als die europäischen, und sie messen vor allem geopolitischen Veränderungen ein höheres Gewicht bei.
In der Schweiz und den anderen europäischen Ländern führen medizinischer Fortschritt und Digitalisierung das Ranking der Trends mit positiver Wirkung auf das Leben an, Fintech und Big Data werden etwas kritischer beurteilt. Diese Einschätzung hat laut Studienautoren Konsequenzen für das künftige Investitionsverhalten: In der Schweiz sind 54% bereit, in "Saubere Technologien" zu investieren, 49% möchten Kapital in "Nachhaltigem Konsum" anlegen, 40% in "Klimaveränderungen".
Weitere Zukunftstrends, in welche die Befragten investieren möchten, sind "Medizinischer Fortschritt", "Künstliche Intelligenz" und "Automatisierung" sowie "Cybersicherheit". Besser situierte Personen interessieren sich dabei mehr für das sozial verantwortungsvolle Investieren als Personen, die über wenig Vermögen verfügen. 43% der Investoren in der Schweiz besitzen eine ESG-Anlage; Grossbritannien bildet mit 25% das Schlusslicht. Nur in Singapur ist der Anteil mit 56% noch
höher als in der Schweiz.
45% der Männer und 40% der Frauen haben bereits Responsible Investments im Portfolio. Interessant sei, so Axa IM, dass nur 39% der Personen mit Kindern angeben, ein ESG-Investment zu halten, während es bei den Kinderlosen 44% sind. Unter den 31- bis 54-Jährigen sind verantwortungsvolle Anlagen weniger verbreitet als in der jüngeren und der älteren Altersgruppe.
Persönliche Wertvorstellungen sind im Zusammenhang mit ESG-Anlagen zentral (57% der Investoren in der Schweiz). Ein Drittel erwartet langfristig höhere Renditen, und ein Viertel hat das Produkt auf Empfehlung des Finanzberaters erworben. Für den Kaufentscheid weniger bedeutend waren Anregungen von Freunden und Familie, Werbung, Internetsuche und soziale Medien. In Hongkong, Taiwan und Singapur hingegen sind nicht Wertvorstellungen der wichtigste Grund für das verantwortungsbewusste Investieren, sondern bessere Renditen.
Zwei Drittel der Befragten sagen, dass das Produktangebot Auslöser zum Kaufentscheid von ESG-Produkten sei, 38% wünschen mehr Transparenz und einen Nachhaltigkeitsbeweis, und jeder Fünfte erwähnt persönliche Werte. Mehr als zwei Drittel der ESG-Investoren vertrauen ihrem Vermögensverwalter, dass er ihr Geld ethisch und nachhaltig anlegt. Bei den Anlegern ohne ESG-Produkte sind es nur 44%.
Nur 27% der männlichen und 20% der weiblichen Investoren wurde bislang von ihrem Finanzberater ein Anlageprodukt offeriert, das Nachhaltigkeitskriterien erfüllt. Vier von fünf Befragten waren zudem nicht sicher, wie sie überhaupt in eine nachhaltige Anlagelösung investieren könnten.
Die von AXA Investment Managers in acht Ländern (Grossbritannien, Spanien, Frankreich, Italien, die Schweiz, Hongkong, Taiwan und Singapur) durchgeführte Studie zum Investitionsverhalten von Privatpersonen ist repräsentativ für das Segment der oberen 80% der Verdiener, und sie legt einen Fokus auf die Untergruppe gut situierter Personen (Personen mit liquiden Vermögenswerten über CHF 100'000).