20.12.2024, 10:54 Uhr
Aus der Krise der Credit Suisse und der von den Behörden erzwungenen Notfusion der Grossbank mit der UBS sollen Lehren gezogen werden. Dieser Ansicht ist die parlamentarische Untersuchungskommission. Sie hat ihren...
Die Wertpapiervermögen in den Schweizer Bankdepots schwellten innert Jahresfrist um 19% auf 7,8 Bio. Franken an. Dazu trugen vor allem die Aktienhausse, aber auch Mittelzuflüsse bei. Die ausländischen Institutionellen avancierten gemessen an den hiesigen Wertpapiervermögen zu den wichtigsten Kunden der Schweizer Depotbanken.
Die Wertpapierdepots in der Schweiz entwickeln sich gemäss jüngsten Daten der Schweizerischen Nationalbank (SNB) sehr dynamisch. Per Ende August 2021 verwalteten die einheimischen Bankinstitute mit 7,8 Bio. Franken 19% mehr Depotvermögen als Ende August 2020 (6,6 Bio. Fr.). Das ist ein neuer Rekordwert. Dies wurde einerseits durch Nettomittelzuflüsse, vor allem aber durch die Aktienhausse begünstigt. So avancierte der Schweizer Aktienindex SPI innert Jahresfrist um einen Viertel und das US-Dividendenbarometer S&P500 um einen Drittel.
Dementsprechend verzeichneten die Aktien in den Schweizer Depots mit einer Zwölfmonatsperformance von 27,5% auf 3,3 Bio. Fr. den grössten Zuwachs, gefolgt von den Kollektivvermögen (+22,6% auf 2,9 Bio. Fr.), deren Aktienanteil ebenfalls von der Börsenhausse profitierte. Aktien bilden die grösste Anlageklasse in den Schweizer Depots mit einem Anteil von 42% am gesamten Vermögenskuchen. Sie haben erstmals im April 2021 die 3 Bio. Fr.-Schwelle überschritten.
Kollektivanlagen haben einen Anteil von 37% und werden wohl auch bald die 3 Bio. Fr.-Hürde nehmen. Der Rest von 21% entfällt u.a. auf Obligationen, deren Vermögen seit einiger Zeit eine Grössenordnung von 1,3 Bio. Fr. ausmacht (16,6%) und vor allem aus regulatorischen und risikotechnischen Gründen gehalten werden.
Interessant ist auch eine Aufschlüsselung der Depotvermögen nach Kundensegmenten. Seit November 2020 bilden die ausländischen Institutionellen die grösste Anlegergruppe. Im Juni 2021 kappten sie die 3 Bio. Fr.-Marke und per Ende August 2021 hielten sie 3,1 Bio. Fr., 18,7% mehr als ein Jahr zuvor (2,6 Bio. Fr.). Mit einem Zuwachs um 15,5% auf 2,9 Bio. Fr. folgten die inländischen Institutionellen dichtauf. Die institutionellen Anleger halten also insgesamt bereits gut 6 Bio. Fr. in den Schweizer Depots, 76,5% der Wertpapiervermögen.
Aber auch die Privatanleger zeigen sich recht aktiv und bleiben eine attraktive Kundengruppe. Ihre Vermögen nähern sich der 1,5 Bio. Fr. bzw. der 20%-Schwelle. Sie dürften höhere Risiken in Kauf nehmen als Institutionelle und den Vermögensverwaltern höhere Margen bescheren. Die Wertpapieranlagen der Schweizer Privaten kletterte von August 2020 bis August 2021 um 27,4% auf 834 Mrd. Fr., dasjenige der Ausländer um 22,5% auf 637 Mrd. Fr.
Das Vertrauen der ausländischen Privatinvestoren in den Schweizer Vermögensverwaltungsplatz nimmt trotz dem internationalen automatischen Informationsaustausch zu. Deren Wertpapierdepots in der Schweiz erreichten im November 2016 ein Tiefst von 523 Mrd. Fr. und haben sich seither stetig erholt. Bis sie jedoch wieder Rekordstände von über 1 Bio. Fr. erreichen wie anno 2007 dürfte aber noch einige Jahre dauern.