26.11.2024, 12:04 Uhr
Laut der Financial Times führen der französische Asset Manager Natixis Investment Managers und der italienische Versicherer Generali Gespräche über eine mögliche Fusion.
Knapp jedes zehnte in China tätige Unternehmen aus der EU hat bereits Investitionen aus China abgezogen. Die Stimmung unter den Firmen ist so schlecht wie seit 20 Jahren nicht mehr. Das sind die Ergebnisse einer Umfrage der Europäischen Handelskammer in China.
Auch nach dem Ende der Corona-Restriktionen schätzen rund zwei Drittel der 570 teilnehmenden Unternehmen ihre Geschäftsaussichten pessimistischer ein als im Vorjahr.
Die Unternehmen überlegten sich genau, «wie viele Eier sie in ihrem Chinakorb behalten wollen», sagte Jens Eskelund, der Präsident der EU-Kammer in China.
Ein Abzug aus China in grossem Stil sei zwar noch nicht festzustellen, ergänzte Eskelund. Doch die Richtung, in die Europas Firmen sich bewegten, sollte Chinas Staatsführung Anlass zur Sorge geben. Die Mehrheit der befragten Unternehmen plant nicht, ihre Investitionen in der Volksrepublik in diesem Jahr auszuweiten. «Diese Investitionen werden wahrscheinlich nicht so schnell zurückkommen.»
Die wichtigsten Gründe für die wachsende Unsicherheit der EU-Unternehmen sind die holprige wirtschaftliche Erholung der zweitgrössten Volkswirtschaft der Welt und die verhaltenen Aussichten für die globale Konjunktur.
Die EU-Firmen beklagen auch eine zunehmende Politisierung des Chinageschäfts. Fast zwei Drittel der Unternehmen gaben an, dass ihnen aufgrund von regulatorischen Hürden oder Marktzugangsbeschränkungen Geschäfte entgangen sind. Im Bereich Medizintechnik etwa würden chinesische Unternehmen systematisch bevorzugt. Die Mehrheit der Firmen erwartet keine Verbesserung in den kommenden fünf Jahren.
Eskelund verwies auf das verschärfte Antispionagegesetz, das im Juli in Kraft treten soll. Zwar gingen die meisten EU-Unternehmen bislang davon aus, dass sie nicht davon betroffen sind. Dennoch erhöhe es die Unsicherheit, in welche Richtung sich die Gesetzgebung in Bezug auf nationale Sicherheit entwickle.
Die wachsende Unsicherheit verändert auch die Lieferbeziehungen. Drei von vier EU-Firmen in China haben zudem ihre Lieferketten in den vergangenen zwei Jahren neu ausgerichtet. Damit reagierten sie auf die Folgen der wiederholten Corona-Lockdowns im vergangenen Jahr, aber auch auf die wachsenden politischen Risiken.
Es gebe eine real messbare Tendenz, «getrennte Wertschöpfungsketten zu schaffen», betont Eskelund. Die Verlagerung von Lieferketten aus China heraus bedeute allerdings nicht automatisch eine Risikoreduzierung. In vielen Fällen stammten die Komponenten nach wie vor aus der Volksrepublik, lediglich die Endmontage finde in einem andere Land statt.